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Seit März keine Chirurgie-Station in Ebersbacher Klinik mehr

Damit tritt der erste Schritt bei den Kürzungen in Ebersbach in Kraft. Auch bei der Notaufnahme gibt es Änderungen. Wie die Verantwortlichen trotzdem sicherstellen wollen, dass Patienten schnell geholfen wird.

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Das Krankenhaus in Ebersbach.
Das Krankenhaus in Ebersbach. © Matthias Weber/photoweber.de

Mit dem Monatsbeginn März wird am Klinikum Oberlausitzer Bergland der erste Schritt der geplanten Kürzungen am Standort Ebersbach umgesetzt. Das betrifft die Abteilung Chirurgie. Ab März gibt es in dieser Fachrichtung in Ebersbach keine Station mehr. Weiterhin werden aber in Ebersbach chirurgische Operationen ambulant durchgeführt, teilt die Klinikleitung mit. Es gibt tagesklinische Behandlungen, für die Patienten nicht über Nacht bleiben müssen sowie chirurgische Sprechstunden. Dieses Angebot solle noch ausgebaut werden, heißt es vom Klinikum. Eine chirurgische Station gibt es nur noch am Standort Zittau.

Die Änderung hat auch Auswirkungen auf die Notfallambulanz. In Ebersbach gibt es nun eine chirurgische Notfallambulanz, die täglich von 8 bis 20 Uhr erreichbar ist - auch am Wochenende und an Feiertagen. Dort können Patienten sich in einem Notfall selbst vorstellen. Chirurgische Notfälle, die über den Rettungsdienst eingeliefert werden und stationär behandelt werden müssen, werden nicht mehr nach Ebersbach gebracht, sondern je nach Kapazität nach Zittau, Bautzen oder Görlitz. Die Notarztbesetzung am Standort Ebersbach bleibt weiterhin bestehen.

Damit sind jedoch längere Fahrtzeiten verbunden. Es dauert also länger als bisher, bis das Rettungsfahrzeug wieder für den nächsten Einsatz zur Verfügung steht. Um das zu kompensieren und Patienten dennoch schnellstmöglich zu versorgen, wird ab April ein zusätzliches Fahrzeug unterwegs sein. Der neue Rettungswagen kann im Rahmen eines Modellprojektes angeschafft werden.

Über weitere Schritte bei der Umstrukturierung berät eine Expertenrunde fortlaufend. Dort sind neben dem Landkreis Görlitz und der Klinik Vertreter der Krankenkassen, die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen und das Sächsische Sozialministerium involviert. Laut Konzept des Landkreises sollen etwa auch die Frauenheilkunde und Geburtshilfe ab 2025 in Zittau konzentriert werden.

Trotz heftiger Kritik an den Kürzungsplänen beim Ebersbacher Krankenhaus steht Landrat Stephan Meyer (CDU) weiterhin dahinter, die Chirurgie in Zittau zu bündeln. Es liege in seiner Verantwortung, sagte er kürzlich in einem SZ-Gespräch, dass die Krankenhausgesellschaft so aufgestellt wird, dass sie nicht zweistellige Millionenbeträge im Minus einfährt - wie es jetzt der Fall ist. Dazu gehört laut Krankenhauskonzept, Doppelstrukturen an den beiden Standorten aufzulösen. (SZ/rok)