Löbau
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Hilft Sport bei der Integration?

Noch immer leben in Löbaus Heimen viele Flüchtlingsfamilien. Sie wollen mit Einheimischen zusammenkommen. Dabei hilft ein Verein. Wie das in Löbau klappt.

Von Romy Altmann-Kuehr
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Marco Süßmitt (Mitte) organisiert in Löbau einen Treff mit Sport und Spiel für Kinder und Familien.
Marco Süßmitt (Mitte) organisiert in Löbau einen Treff mit Sport und Spiel für Kinder und Familien. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Volleyball spielen, Büchsenwerfen, Tauziehen, Stockbrot grillen - Marco Süßmitt hat so einiges auf Lager, wenn er jeden Mittwoch sein kleines Spielparadies im Löbauer Landesgartenschaugelände aufbaut. Süßmitt ist Sozialarbeiter beim CVJM in Löbau. Der christliche Verein hat in der Stadt die Aktion "Sport für alle" ins Leben gerufen. Jeden Mittwoch ab 16 Uhr wird im Landesgartenschaugelände gemeinsam gespielt, getobt, Sport getrieben und anschließend gegrillt. 

Zunächst ging es dem Verein darum, etwas für die Integration von Flüchtlingen zu tun. Denn nach wie vor leben viele Familien mit Kindern in den Flüchtlingsheimen in Löbau. Aktuell sind es laut Angaben vom Landkreis über 400 Menschen, die in zentralen Unterkünften in Löbau wohnen. Der christliche Verein steht mit ihnen in Kontakt. Bei einem Treffen sagte ihm eine Frau, dass es sehr schwer sei, sich zu integrieren, erzählt Marco Süßmitt. Jeder fahre nur mit dem Auto vorbei, man käme nicht mit den Einheimischen ins Gespräch. "Da haben wir uns Gedanken gemacht, wie man das ändern kann", so Süßmitt. Die Idee zu einem gemeinsam Spiel- und Sporttreff wurde geboren. "Wir laden unser Lastenfahrrad voll mit Spielsachen und fahren zum Messepark. Dorthin laden wir Familien ein, sowohl Flüchtlinge als auch Einheimische." 

Seit Anfang Juni gibt es das Angebot schon, berichtet Marco Süßmitt vom CVJM. Noch bis Ende Oktober soll das wöchentliche Treffen zum gemeinsam Spielen und Sporttreiben im Messepark stattfinden. Ende Oktober soll es dann zum Abschluss der Freiluftsaison noch ein großes Sportfest geben. 

Das Angebot wird gut angenommen, erzählt der CVJM-Mitarbeiter. Jede Woche kommen 40 bis 50 Personen. Und waren es anfangs ausschließlich Flüchtlingsfamilien, gesellen sich jetzt mehr und mehr auch Einheimische mit ihren Kindern dazu. "Es ist sehr rührend, wie sie miteinander spielen. Die Stimmung ist sehr freundlich und ausgelassen."

Unterstützung erhält der CVJM auch vom Landkreis, einen Zuschuss von 1.700 Euro hat der Verein für sein Projekt erhalten. "Davon haben wir Spielgeräte gekauft, zum Beispiel eine mobile Volleyballanlage, Bälle und anderes." 

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