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Das sind 2024 die begehrtesten Schulen in Löbau und Zittau

Ab August wechseln die künftigen Fünftklässler auf die Oberschule oder das Gymnasium. An diesen Schulen im südlichen Landkreis Görlitz gab es die meisten Anmeldungen.

Von Frank-Uwe Michel
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Bei den beliebtesten Schulen im südlichen Landkreis gibt es in diesem Jahr einige Verschiebungen.
Bei den beliebtesten Schulen im südlichen Landkreis gibt es in diesem Jahr einige Verschiebungen. © SZ/Archiv

Die ersten Zahlen für die Anmeldungen zum neuen Schuljahr in den Oberschulen und Gymnasien liegen vor. Dies sei aber noch nichts Endgültiges, betont Clemens Arndt. Der Sprecher des Landesamtes für Schule und Bildung verweist auf die Dynamik, die in dem Prozess stecke. Erst Mitte Mai, wenn die Schulaufnahmeverfahren abgeschlossen sind, könne man von belastbaren Zahlen sprechen.

Trotzdem vermitteln die vorliegenden Anmeldungen zumindest ein Gefühl, wohin die Reise gehen könnte. Bei den Gymnasien im südlichen Landkreis Görlitz ist die Situation relativ stabil, auch wenn es kleinere Verschiebungen gibt. Gewinner sind die Gymis in Löbau und Seifhennersdorf. In Löbau haben sich drei Schüler mehr (101) als im Vorjahr (98) angemeldet, in Seifhennersdorf ist die Zahl von 61 auf 77 gestiegen. Ein bisschen eingeknickt ist das Zittauer Gymnasium: von 100 (2023) ist die Zahl der Anmeldungen auf 91 (2024) gesunken.

Viel deutlicher fallen die Verschiebungen bei den Oberschulen aus. So gibt es im Oberland nur einen Gewinner, aber drei Verlierer. Einzige Einrichtung mit Zuwachs ist die Andert-Oberschule Ebersbach mit 55 Bewerbern gegenüber 51 im vergangenen Jahr. Moderat fällt der Rückgang bei der Oberschule in Löbau aus: Statt 82 Neueinsteigern 2023 sind es 2024 möglicherweise nur 72. Drastisch ist der Einbruch dagegen in Neusalza-Spremberg und Seifhennersdorf. In beiden Schulen hat sich das Interesse nach den bisher vorliegenden Zahlen fast halbiert. In Neusalza-Spremberg sanken die Anmeldungen von 61 (2023) auf 38 (2024), in Seifhennersdorf von 31 (2023) auf 17 (2024).

Ebenfalls fast nur die Hälfte an Bewerbungen liegen in der Oberschule Bernstadt vor: 28 statt 41 im vergangenen Jahr. Ziemlich deutliche Gewinner sind dagegen die Schulen in Großschönau und Oderwitz. Großschönau kann von 35 (2023) auf 53 (2024) zulegen. In Oderwitz beläuft sich der Zuwachs auf zehn Schüler (2023: 62, 2024: 72)

Ziemlich extrem verschiebt sich die Beliebtheit unter den Zittauer Oberschulen. Laut den Zahlen des Landesamtes für Schule und Bildung stürzt das Interesse an der Schlieben-Oberschule regelrecht ab: Statt 77 Anmeldungen im vergangenen Jahr gibt es jetzt nur noch 33. Auch die Weinau-Oberschule steht nicht mehr ganz so hoch im Kurs: Nur noch 44 Kinder wollen hier weiter die Schulbank drücken. 2023 waren es noch 52. Im Steigen begriffen sind dagegen die Zahlen an der Parkschule: Dort liegen 95 Bewerbungen statt der 77 aus dem Vorjahr vor.

Belastbare Erklärungen gibt es laut Clemens Arndt für die teils deutlichen Veränderungen nicht. Eine Rolle könnte die Unterbringung ukrainischer Familien in den verschiedenen Kommunen spielen, vermutet er. Dagegen dürfte sich der Geburtenknick, der die Grundschulen allmählich erfasst, in den Oberschulen und Gymnasien noch nicht auswirken. Nach Angaben des Sprechers werden die jetzt vorliegenden Zahlen in den meisten Fällen noch nicht das Endergebnis sein. Denn einerseits gebe es in den nächsten Wochen noch Zu- und Wegzüge, andererseits müsse man die Aufnahmeentscheidungen freier Schulen - im südlichen Landkreis also der Schkola - abwarten.

Dort sind nach Angaben von Geschäftsführerin Ute Wunderlich für das neue Schuljahr alle Plätze in den weiterführenden Schulen besetzt. Das bedeutet: An der Oberschule Oberland werden 19 Mädchen und Jungen lernen, die Oberschulbildung in Ostritz absolvieren 14 Kinder. Darüber hinaus werden in Ebersbach 22 Interessenten das Gymnasium der Schkola besuchen. Was wiederum auch heißt: Wer an die freie Schule wollte, aber nicht zum Zuge gekommen ist, muss seinen Bildungsweg nun an einer staatlichen Schule fortsetzen.

Aufgabe des Landesamtes sei es nun, so Clemens Arndt, mit den Schulträgern zu sprechen, um die vorhandenen Einrichtungen optimal auszulasten. So sind vor allem in Zittau und im Oberland Umlenkungen zu erwarten, um Klassenstärken von jeweils bis zu 28 Schülern zu bekommen - das Minimum liegt bei 16. Diese Entscheidungen dürften nicht jeder Familie schmecken. Aber: Gesetzlich zumutbar, erklärt der Sprecher, sei ein Fahrtweg von 60 Minuten.