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Ruppersdorfer gewinnt knallrote Schwalbe im Radio

Als er seinen Namen bei Hitradio RTL hört, greift Markus Zwahr sofort zum Telefon. Jetzt ist er - durch Glück und Zufall - stolzer Besitzer einer ganz besonderen Maschine.

Von Anja Beutler
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Einfach mal Probe sitzen: Markus Zwahr aus Ruppersdorf mit seinen Söhnen Alfred (7 Jahre, Mitte) und Egon (2 Jahre, vorn).
Einfach mal Probe sitzen: Markus Zwahr aus Ruppersdorf mit seinen Söhnen Alfred (7 Jahre, Mitte) und Egon (2 Jahre, vorn). © Felix Mierig

Markus Zwahr weiß ganz genau, wann seine knallrote Glückssträhne begonnen hat: "Um 8.06 Uhr haben sie bei Hitradio RTL meinen Namen gezogen", sagt der Ruppersdorfer. Da saß er gerade mit den Kindern am Frühstückstisch - und auch das nur, weil eines der Kinder krank ist und er deswegen zu Hause war. An gemütliches Kaffeetrinken war dann erst einmal nicht zu denken: "Ich hatte einen Musiktitel Zeit, mich beim Sender zu melden, damit ich eine neue Schwalbe gewinne", erklärt er. Und während Nena "99 Luftballons" sang, griff er rasch zum Telefon, um sein Glück perfekt zu machen. "An dem Morgen bin ich dann aus dem Telefonieren gar nicht mehr herausgekommen, weil mich ganz viele angerufen haben, um mir mitzuteilen, dass mein Name gezogen wurde", erzählt er und lacht.

Als Zweiradfan und stolzer Besitzer einer hellgrünen S51 hatte er sich extra für die Radioaktion beworben - mit Name, Telefonnummer und Adresse - und dann immer ganz genau hingehört. Schwalben fand er schon immer toll, weil sie "ein so schön großes lackiertes Kleid haben", schwärmt er. Und nun steht - schon einen Tag nach dem Radioaufruf geliefert - die "nigelnagelneue Schwalbe", wie die Radioleute sagen, neben der hellgrünen S51-Schwester.

Rahmen Baujahr 1981

Nigelnagelneu trifft es dabei nicht so ganz - zumindest nicht in allen Teilen: "Der Rahmen ist Baujahr 1981", erklärt Zwahr. Das begehrte Zweirad ist nämlich in Neustadt neu aufgebaut worden: Wenn Originalteile - wie bei Markus Zwahrs Modell der Reflektor vorn - noch brauchbar waren, wurden sie wieder verbaut, wenn nicht, gab es Ersatzteile. Der Motor aber ist neu.

Und wer kann sich nun auf die erste Probefahrt freuen? Seine Frau? Seine drei Kinder? Der Ruppersdorfer lacht: "Die ersten 500 Kilometer muss ich allein fahren - das steht extra auf dem mitgelieferten Zettel." Der neue Motor müsse erst eingefahren werden - und das sollte man eben allein machen und möglichst nicht auf bergigem Terrain. "Letzteres wird schon schwierig", sagt Zwahr mit Blick auf die Gegend um Herrnhut.

Nutzen will er das knallrote Zweirad auf alle Fälle auf dem Weg zur Arbeit: Der 40-Jährige ist bei der Stadt Herrnhut beim Bauhof beschäftigt. Aber, wenn er nur durch seinen Arbeitsweg die ersten 500 Kilometer erfahren will, dürfte das sehr lange dauern. "Da werden wohl ein oder zwei Sonntagsrunden dazukommen müssen", vermutet er. Bis es so weit ist, dauert es aber ganz sicher noch, denn noch ist das Gefährt nicht zugelassen. "Schwalben fliegen ja auch nicht im Winter", meint der stolze Besitzer.