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Oberlausitzer Pilot gewinnt den Nürburgring-Klassiker

Marc Basseng feiert beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring einen Hattrick. Wieder siegt der Rosenbacher in seiner Altersklasse. Das Team können auch Zwischenfälle nicht stoppen.

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Marc Basseng aus Rosenbach bei Löbau hat zum dritten Mal in Folge am Nürburgring gewonnen.
Marc Basseng aus Rosenbach bei Löbau hat zum dritten Mal in Folge am Nürburgring gewonnen. © Thorsten Horn

Von Thorsten Horn

Löbau. Er hat es wieder getan und war wieder erfolgreich. Beim nun schon 51. 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring trat der Rosenbacher Autorennfahrer Marc Basseng zum insgesamt 24. Mal beim Eifel-Marathon an und pilotierte nach seinem Gesamtsieg 2012 in einem Audi R8 LMS der Top-Kategorie nun zum wiederholten Mal einen vergleichsweise „zahmen“ Hyundai Elantra TCR des Werksteams Hyundai Motosport N.

Unter 131 Teilnehmerfahrzeugen insgesamt belegte er im mehr oder weniger regelmäßigen Wechsel mit seinen Fahrerkollegen Manuel Lauck aus Saarbourg und dem Spanier Mikel Azcona den 26. Gesamtrang. Zudem gewann er zugleich zum wiederholten Male die Klassenwertung der TCR-Fahrzeuge, in der das Team sechs direkte Gegner hinter sich ließ.

"Das ist nicht selbstverständlich"

„Mit dem Klassensieg bin ich super happy und auch emotional total berührt davon. Es ist immer etwas Besonderes, bei einem 24-Stunden-Rennen erfolgreich zu sein“, gab der im Rheinland geborene und in Köln aufgewachsene Wahl-Sachse (seit 2009) anschließend zu Protokoll.

Des Weiteren führte der 44-jährige dreifache Familienvater aus: „Wir haben jetzt drei Mal in Folge den Klassensieg geholt. Ich bin zwar schon viele 24-Stunden-Rennen gefahren, aber ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist, denn so etwas passiert nicht von allein und ist nur dank der tollen Teamarbeit und meiner tollen Teamkollegen möglich. Ich freue mich einfach und will das jetzt erst einmal genießen. Dann geht es nächstes Jahr hoffentlich an die Titelverteidigung.“

Momentan fährt Marc Basseng nicht allzu viele Autorennen, was immer auch eine Frage der Budgets ist. „Derzeit sind es zwar etwas weniger Rennen, dafür bin ich viel als Ingenieur und Fahrer-Coach unterwegs. Ansonsten werden es sicherlich zumindest wieder sieben oder acht Renneinsätze“, erklärt er dazu.

Keine Probleme mit dem Fahrzeugwechsel

Im Vorfeld des Klassikers in der Eifel hatte er zwei Rennen, eines mit einem bärenstarken verkleideten Spezial-Rennwagen, einem sogenannten LMP3, und ein Vorbereitungsrennen mit besagtem Hyundai.

Der Wechsel zwischen zwei grundsätzlich verschiedenen Rennfahrzeugen bereitet ihm keine Probleme. „Im Gegenteil, ich bin aktuell auf einem richtig guten Level und zuletzt im LMP3 echt schnell unterwegs gewesen, was einigen Leuten aufgefallen ist“, freut er sich. Während die meisten Teams beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit vier Fahrern bzw. Fahrerinnen antreten, war Marc Basseng wieder Teil eines Trios.

Demzufolge war die Arbeit etwas reichlicher, wobei auf ihn auch innerhalb der Hyundai Mannschaft mit der Startnummer 830 ein gewisses Mehr an Fahrzeit entfiel. Zwar waren alle drei Fahrer nahezu gleich schnell, aber manchmal gibt es Situationen, wodurch die Fahrzeit nicht exakt gedrittelt wird.

Was an Bassengs Substanz ging

Dazu führt Basseng aus: „Ich bin neun Stunden gefahren, da wir zwischendurch einen Reifenplatzer hatten. Da bin ich, um die Standzeit für einen gleichzeitigen Fahrerwechsel nicht zusätzlich auszudehnen, gleich im Auto sitzen geblieben, sodass mein geplanter Doppel-Stint von zwei Stunden auf fast drei Stunden ausgeweitet wurde. Das ging schon ganz schön an die Substanz. Jetzt bin ich echt fertig. Vor allem die Beine, die im Auto keine Führung haben und durch die vielen Schläge extrem durchgeschüttelt werden, schmerzen gerade heftig. Aber das geht vorbei.“

Den Klassensieg konnte auch ein unplanmäßiger Wechsel der Antriebswellen, der rund 15 Minuten kostete, nicht vereiteln. Zwar verlor man dadurch die schon deutlich gestaltete Führung kurzzeitig, aber unterm Strich war das Hyundai-Trio zu stark. Auch den Part, die Führung zurückzuerobern, übernahm Basseng, aber das war eher Zufall und wäre auch durch einen anderen Teamfahrer so gekommen.