Meißen
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Lommatzsch steht jetzt auf Strom

Hinter dem Rathaus gibt es jetzt eine Stromtankstelle für E-Autos. Und auch schon eine Nutzerin.

Von Jürgen Müller
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Gunnar Schneider, der Leiter des Kommunalen Vertriebes bei der Enso, zeigt der Lommatzscher Bürgermeisterin Anita Maaß, wie sie den e-Golf an der Ladesäule hinter dem Rathaus aufladen kann.
Gunnar Schneider, der Leiter des Kommunalen Vertriebes bei der Enso, zeigt der Lommatzscher Bürgermeisterin Anita Maaß, wie sie den e-Golf an der Ladesäule hinter dem Rathaus aufladen kann. © Gerhard Schlechte

Lommatzsch. Sie gibt es schon seit Ende vorigen Jahres, aber erst am Mittwoch wurde sie offiziell eingeweiht. Die Ladesäule für Elektrofahrzeuge, welche sich hinter dem Rathaus befindet. Betrieben wird sie von der Energieversorgung Sachsen Ost (Enso). Diese betreibt damit in Ostsachsen 23 öffentliche Ladesäulen, unter anderem auch in Großenhain und Thiendorf .

Wie viele Lommatzscher diese Ladesäule nutzen werden, ist aber offen. Derzeit gibt es nach Auskunft des Landratsamtes Meißen im gesamten Landkreis 169 Elektrofahrzeuge. Wie viele davon in Lommatzsch zugelassen sind, kann das Amt nicht sagen. Hochgerechnet dürfte die Zahl aber im unteren einstelligen Bereich liegen. Doch die Ladesäule ist eine Investition in die Zukunft. „Für die Akzeptanz und den Erfolg der Elektromobilität ist ein sicheres und leistungsstarkes Netz an öffentlichen Ladepunkten notwendig. Wir sind dabei, diese Ladeinfrastruktur weiter zu verdichten“, so Claudia Kuba, Sprecherin der Enso. Ab sofort ist nun das Laden auf dem Markt in Lommatzsch möglich. Die Station ist mit zwei Ladepunkten von jeweils 22 Kilowatt ausgestattet. So können „Elektromobilisten“ bei Besuchen in der Stadtverwaltung oder während ihrer Einkäufe in der Innenstadt bequem ihr Fahrzeug aufladen. Eine Schnellladesäule, die eine Leistung von 150 Kilowatt hat, ist die Lommatzscher aber nicht. „Diese Station ist hauptsächlich zum Nachladen gedacht“, so Claudia Kuba. So einfach wie das Tanken von Benzin oder Diesel ist das Laden aber nicht. Man braucht dazu ein Stromticket, was über die Smartphone-App Handyticket möglich ist. Eine weitere Zugangs- und Bezahlmöglichkeit bieten eRoamingfähige Ladekarten eines Mobilitätsanbieters. Solche Ladekarten ermöglichen anbieterübergreifendes Laden auch über Ländergrenzen hinweg. Zudem müssen sich die Nutzer anmelden.

Zumindest in den kommenden zwei Wochen wird die Ladesäule regelmäßig genutzt. Die Enso übergab am Mittwoch an die Stadt Lommatzsch einen Pkw vom Typ VW e-Golf für einen 14-tägigen Test. Bürgermeisterin Anita Maaß (FDP) ist bisher nur mitgefahren. „Das Fahrzeug ist sehr leise und hat eine rasante Beschleunigung“, sagt sie. Nutzen soll es aber vorwiegend die Bauverwaltung. „Derzeit haben wir in der Stadtverwaltung keine Elektrofahrzeuge. Wir wollen testen, inwiefern eine solche Anschaffung künftig für uns wirtschaftlich sinnvoll sein könnte“, sagt die Lommatzscher Bürgermeisterin.