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Luftfahrtfirma will 200 Leute entlassen

Die Gründe sind Auftragseinbrüche und Fehler im Management von Cotesa. In Mittweida und Döbeln werden ein Viertel der Stellen abgebaut.

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Cotesa-Geschäftsführer Jörg Hüsken gibt als Gründe für die Entlassungen Auftragseinbrüche und Managementfehler an.
Cotesa-Geschäftsführer Jörg Hüsken gibt als Gründe für die Entlassungen Auftragseinbrüche und Managementfehler an. © Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer und Jan Leißner

Mittweida/Döbeln. Erst vor drei Jahren hatte die Mittweidaer Firma Cotesa, Spezialist für Faserverbundstoffe, im Mochauer Gewerbegebiet Fuchsloch die Produktion von Flugzeugteilen für den Airbus A 320 aufgenommen. Jetzt soll es einen radikalen Einschnitt geben. Nach einem Bericht der Freien Presse entlässt Cotesa ein Viertel seiner Belegschaft, nämlich rund 200 von insgesamt 800. Betroffen sind die Standorte in Mittweida und Döbeln gleichermaßen.

Als Gründe gibt Geschäftsführer Jörg Hüsken laut Freie Presse Auftragseinbrüche und Managementfehler an. So hatte Airbus angekündigt, mittelfristig die Produktion des A 380 einzustellen. Zudem seien die Wachstumsprognosen im Markt für Carbonteile zu optimistisch gewesen und deshalb zu viele Mitarbeiter eingestellt worden, so Hüsken.

Voraussichtlich Ende Juni werden die von Entlassung betroffenen Mitarbeiter informiert. Der Personalabbau soll über eine Sozialauswahl erfolgen. In der Kündigungsfrist bis September will Cotesa den Mitarbeiter interne Weiterbildungen anbieten.

Der Bestand der Firma Cotesa, die schuldenfrei ist, sei nicht gefährdet, sagte Hüsken laut Freie Presse. Der chinesische Mehrheitsgesellschafter AT & M unterstütze den Prozess. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen nach China sei nicht geplant. Der finanzkräftige chinesische Staatskonzern war vor einem Jahr bei Cotesa eingestiegen. Der Geschäftsführer erhoffte sich dadurch auch Zugang zum chinesischen Absatzmarkt.

Der Spezialist für Faserverbundstoffe fertigt in Mochau im ehemaligen Werk des pleite gegangenen Herstellers von Photovoltaikmodulen Signet Solar. Weil der Platz nicht reichte, wurde auch noch der Betrieb der ehemaligen Firma Stemke Kunststofftechnik gemietet. Anfang 2018 arbeiteten am Standort rund 150 Mitarbeiter, weitere sollten eingestellt werden.