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Mängel-Debatte um Mehrgenerationenpark

Aus Sicht der Besucher ist die Freitaler Anlage toll, aber sie hat einige Schwachpunkte. Was den Freitalern besonders missfällt.

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© Oberthür

Von Annett Heyse

Freital. Nachdem die Freien Wähler vergangene Woche im Stadtrat der Verwaltung eine Mängel-Liste zum Mehrgenerationenpark übergeben haben, melden sich nun auch etliche Park-Besucher zu Wort. Auf dem Facebook-Account der Sächsischen Zeitung gab es dazu mehrere Kommentare und auch Vorschläge.

So kritisiert beispielsweise Heike Meichsner, dass es am Park keinerlei öffentliche Toiletten gibt. „Dafür werden leider diverse Ecken im Park benutzt“, hat Meichsner beobachtet, die den Park dennoch lobt. „Ich finde ihn echt klasse.“ Ein weiterer Kritikpunkt vieler Eltern mit kleinen Kindern ist die Nestschaukel. Deren Korb besteht aus Kettengliedern. Es tue weh, darauf zu sitzen, schreibt eine Mutter.

Einen ausführlichen Kommentar hat Iris Menzer verfasst. Sie komme oft auf den Spielplatz. Negativ aufgefallen ist ihr der Standort eines Sandkastens. „Wie kann ein Sandkasten, der meist von kleinen Kindern genutzt wird, oberhalb von Treppen angelegt werden, ein absolutes Unfallrisiko“, schreibt die Freitalerin. Zudem gebe es keine Schattenplätze und keinerlei Sonnenschutz. Den Stichpunkt mit dem fehlenden Schatten hatten auch die Freien Wähler auf ihrer Liste. Das Problem ist, dass es im Park zwar viel Grün gibt, die Bäume allerdings noch recht jung sind. Die Freien Wähler schlagen deshalb vor, über dem großen Sandkasten Sonnensegel anzubringen.

Oberbürgermeister Uwe Rumberg versprach, die Kritikpunkte prüfen zu lassen. Grundsätzlich gehe er aber davon aus, dass alles nach Regeln und Vorschriften geplant worden sei, sagte er im Stadtrat.

Vor Problemen im Alltag schützt das offenbar nicht. So sind die Dächer über den Geräten im Fitness-Parcours kaputt. Die 16 Geräte waren erst im Dezember vergangenen Jahres aufgebaut und zur Benutzung freigegeben wurden. „Ich will nicht verhehlen, dass wir in Freital und gerade im Bereich von öffentlichen Parks und Spielplätzen auch ein Vandalismusproblem haben“, sagte Rumberg. Er wolle aber prüfen lassen, ob es sich im Falle der reparaturbedürftigen Dächer tatsächlich im Sachbeschädigung handele oder aber die Schäden auf Verschleiß zurückzuführen sind.

Ein weiterer großer Kritikpunkt, von Eltern bei Facebook und auch von den Freien Wählern geäußert, ist die Gestaltung der Wege im Mehrgenerationenpark. So sind einige Strecken asphaltiert, kurze Verbindungswege jedoch lediglich mit einer feinkörnigen Schotterdecke errichtet. Durch Wind und insbesondere Regen verteilt sich der feine Schotter im Bereich der Einmündungen aber auf dem Asphalt. „Viele Kinder, oft auf Laufrädern, Inlinern, Fahrrädern oder Skateboards unterwegs, und auch ältere Parkbesucher sind deshalb gestürzt und haben sich Verletzungen zugezogen“, berichtet Thomas Vogt, Mitglied der Freien Wähler. Das habe er aus Gesprächen mit den Parkbenutzern erfahren.

Der Mehrgenerationenpark in Zauckerode wurde in mehreren Bauabschnitten angelegt seit 2013 angelegt und Ende 2016 fertiggestellt. Es gibt dort verschiedene Spielecken für kleine und größere Kinder, eine überdachte Bühne für Veranstaltungen, eine Buckelpiste für Skater, Inliner, Radfahrer, Ruhezonen und Sitzecken, eine Bocciafläche sowie ein Areal mit Fitnessgeräten. Insgesamt sind 1,35 Millionen Euro in das Vorhaben geflossen, zwei Drittel davon als Fördermittel von Bund und Land.