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Mehr Kompetenz statt Konkurrenz

Gabriele Fleischer über die Betreuung Sterbenskranker.

Von Gabriele Fleischer
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Gabriele Fleischer.
Gabriele Fleischer. © dpa/Montage: SZ-Bildstelle

Die Anzahl älterer und auch sehr kranker Menschen nimmt zu. Sachsen stellt sich dem mit einer breit aufgestellten Palliativversorgung und Hospizdiensten, aber auch mehr finanziellen Mitteln. Doch dafür braucht es speziell geschulte Ärzte und Pfleger. Und da, so sind sich Fachleute einig, gibt es im Freistaat zu wenig.

Wenn Kritiker meinen, dass Mediziner eine ausreichend fundierte Ausbildung genießen, haben sie recht. Aber Sterbenskranke so zu begleiten, dass sie Lebensmut und Lebensqualität gewinnen, dazu gehört mehr – neben praktischen Erfahrungen auch spezielle medizinische und juristische Kenntnisse. Die Teilnahme an Weiterbildungen sollte den Ärzten aber im Interesse der Sterbenskranken leicht gemacht werden. Auch bürokratische Hürden wie aufwendige Abrechnungen und Anträge müssen vereinfacht werden. Und es muss gelingen, Ärzte aller Fachrichtungen, Pflegeeinrichtungen, Palliativ- und Hospizdienste miteinander zu vernetzen.

Mediziner sollten ihre Grenzen erkennen und Fachkollegen hinzuziehen. Konkurrenzdenken ist fehl am Platz. Palliativzentren, die diesen Austausch schaffen und auch Angehörigen von Schwerkranken Hilfe anbieten, könnten ein Weg sein. Manchmal reicht es schon, mehr miteinander zu reden, um Gutes zu tun.

E-Mail Gabriele Fleischer.