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Jeden dritten Freitag im Monat können Unternehmer auf dem Meißner Burgberg neue Kontakte knüpfen – bei Kaffee, Schnittchen und Vorträgen.

Von Andre Schramm
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V.l.: Sascha Dienel (Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Meißen GmbH) im Gespräch mit Andreas Jahn von der BVMW-Bundesgeschäftsleitung.
V.l.: Sascha Dienel (Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Meißen GmbH) im Gespräch mit Andreas Jahn von der BVMW-Bundesgeschäftsleitung. © Foto: Schramm

Meissen. Nach langer Pause hat der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) am Freitag wieder eine erste Präsenzveranstaltung in Meißen ausgerichtet. Rund 30 Teilnehmer folgten der Einladung zum Unternehmerfrühstück ins "Romantik Hotel Burgkeller & Residenz". "Wir sind froh, endlich wieder persönlich miteinander ins Gespräch kommen zu können", sagte Andreas Jahn, Mitglied der BVMW-Bundesgeschäftsleitung.

Gewerbeflächen sind Mangelware

Als Referenten hatten die Organisatoren Sascha Dienel eingeladen. Der Chef der Wirtschaftsförderung Region Meißen GmbH gab einen Überblick über die wirtschaftliche und demografische Entwicklung im Landkreis Meißen. Dienel sprach auch über den zunehmenden Mangel an Gewerbeflächen im Landkreis. In Radebeul, Coswig und Weinböhla gäbe es gar keine vermarktbaren Flächen mehr. Im Gewerbegebiet Klipphausen sei man auch am Limit. In Arbeit sei dort lediglich eine Erweiterungsfläche für Bestandsunternehmen. Selbst das Gewerbegebiet Radeburg-Süd, das lange Zeit leer stand, sei inzwischen so gut belegt, dass es Überlegungen gäbe, es an der A13 zu spiegeln. Dem gegenüber stünden allerdings die Belange von Natur- und Umweltschutz.

Übrig ist hingegen noch eine 10 ha große Fläche auf dem Flugplatz Großenhain. "Der Standort ist als Industriefläche ausgewiesen", sagte Dienel. Daneben laufe die Entwicklung des „Industriegebietes Großenhain Nord“. Mit 150 ha ist es Sachsens größte Gewerbefläche. Sie soll in zwei bis drei Jahren vermarktungsreif sein. Ein weiteres Thema ist der Arbeitskräfte- bzw. Fachkräftemangel. Dazu genügt allein ein Blick auf das seit 2017 aktive Landkreis-Stellenportal "AIR Meißen". Das zählte am Freitag 785 offene Stellen und 470 verfügbare Ausbildungsplätze. 350 bis 400 Zugriffe verzeichne das Portal täglich.

Steigende Energiekosten bereiten Sorgen

Der BVMW ist nach eigenen Angaben der größte aktive Unternehmerverband in Deutschland und unterhält 70 Büros im Ausland. "Was kaum bekannt ist: 54 Prozent der Wertschöpfung in mittelständischen Unternehmen geht in den Export", sagte Andreas Jahn. Was Geschäftsbeziehungen im Ausland angehe, seien die ostdeutschen Betriebe eher mit Ländern im Osten verbunden. Die Sorge vor eventuellen Sanktionen gegen Russland sei bei Mitgliedern gegenwärtig sehr groß, so Jahn weiter. Darüber hinaus hätten viele mittelständige Unternehmen derzeit mit den steigenden Energiekosten zu kämpfen. Der BVMW hatte vor wenigen Tagen einen Energiegipfel mit Bundeskanzler Olaf Scholz gefordert. "Es kann nicht sein, dass die Energiepreise vielen Unternehmen die Bilanz verhageln", sagte Jahn. Der gebürtige Riesaer hatte sich zuletzt um die Nachfolge von Thomas de Maizière bemüht, unterlag aber am Ende im CDU-internen Wettstreit gegen Sebastian Fischer.

Das Business-Frühstück findet jeden dritten Freitag, ab 8.30 Uhr statt. Info: www.bvmw.de/