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Krematoriumschef bekommt Post von Putin

Für Jörg Schaldach ist die Pflege von Kriegsgräbern ein Hobby. Ganz zur Freude der russischen Regierung.

Von Marvin Graewert
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Meißens Krematoriums-Chef hat im Kirchenregister die Namen von über 100 bisher unbekannten Kriegstoten entdeckt.
Meißens Krematoriums-Chef hat im Kirchenregister die Namen von über 100 bisher unbekannten Kriegstoten entdeckt. © Claudia Hübschmann

Meißen. Wenn Krematoriums-Chef Jörg Schaldach eine Liste aus Chemnitz mit bisher namenlosen Kriegstoten bekommt, ist es für ihn mehr als eine Arbeitsanweisung. Denn eigentlich könnte er die Namen auch selbst recherchieren. Kurz knackt seine Tastatur und Schaldach, der die russische Sprache in Wort und Schrift beherrscht, navigiert sich durch eine digitale Welt aus kyrillischen Zeichen, bis er eine Seite des Zentralarchivs des russischen Verteidigungsministeriums ansteuert: Volksgedenken nennt sich die Seite. Dort lassen sich bei über 26 Millionen Einträgen viele neue Namen recherchieren. Einige davon sind bisher namenlos in Meißen beerdigt.

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