Meißen. Es hat etwas von einem Déjà-vu, wie Gerhard Schöne mit wehendem Mantel durch den Bühneneingang das Meißner Theater betritt. Vor 35 Jahren traf ich ihn schon einmal genau hier, da hielt er mir die Tür auf, als ich als Neunjährige zum Ballett-Training ging. Damals hatte er eine Gitarre dabei. Und ich dachte mir: Der sieht aus wie der Mann auf unserer Schallplatte zu Hause. Dass er damals just an dem Tag dabei war, im Theater eine neue Schallplatte aufzunehmen, dämmerte mir erst letztens, als ich die Rückseite seiner Live-Doppel-LP "Du hast es nur noch nicht probiert" näher betrachtete und daneben die Jahreszahl 1988 sah. Auf dem Foto ist der Liedermacher mit den Musikern von L‘art de passage im Bühnengang des Meißner Theaters zu sehen. Jetzt steht er an der gleichen Stelle und erinnert sich an einen großen Wandspiegel, den es nicht mehr gibt. In den Garderoben dagegen scheint sich nichts verändert, ja die Zeit stehengeblieben zu sein. Im April wird Schöne mit dem Programm "Vielleicht wird's nie wieder so schön" wieder auf der Meißner Theaterbühne stehen , bei dem der Liedermacher zum ersten Mal sein gesamtes Repertoire im Blick und auf dem Programmzettel hat. Von den Musikern, die ihn dann begleiten werden, ist Stefan Kling am Klavier noch aus der Besetzung von 1988 dabei.