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Tourismus im Kreis Meißen: Viele Gäste, wenig Fachkräfte

Die Gewerkschaft NGG blickt positiv auf die Entwicklung von Gastronomie und Tourismus im Elbland, sieht jedoch Schwierigkeiten darin, das Niveau zu halten.

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Symbolfoto: Einrichtungen wie das Hotel & Restaurant Zum Pfeiffer in Radebeul haben im vergangenen Jahr weiter von der Erholung von der Corona-Pandemie profitieren können, meint die Gewerkschaft NGG.
Symbolfoto: Einrichtungen wie das Hotel & Restaurant Zum Pfeiffer in Radebeul haben im vergangenen Jahr weiter von der Erholung von der Corona-Pandemie profitieren können, meint die Gewerkschaft NGG. © Arvid Müller

Landkreis. Die Gastronomie- und Tourismus-Branchen boomen im Landkreis Meißen, setzen jedoch gleichzeitig verstärkt auf Minijobber. Das geht aus einer Presseinformation der Gewerkschaft NGG hervor. Demnach gab es im vergangenen Jahr rund 365.000 Übernachtungen im Kreis. Das seien 20,1 Prozent mehr als noch 2022. Im Schnitt blieben die Gäste 1,9 Tage. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Landesamtes Sachsen.

Doch die NGG hebt auch einen Wermutstropfen hervor. "Es kommen reichlich Gäste. Aber die wollen guten Service. Und genau daran hapert es oft. Die Branche braucht Fachkräfte. Weder ein Hotelfachmann noch eine Restaurantfachfrau lässt sich durch angelernte Minijobber ersetzen", meint Uwe Ledwig, Vorsitzender des NGG-Landesbezirks Ost.

Während der Corona-Pandemie seien die Beschäftigtenzahlen im Gastgewerbe im Kreis Meißen deutlich zurückgegangen. Davon habe sich die Branche noch längst nicht erholt. Das bedeute Abstriche bei Speisekarten, Zimmern und Öffnungszeiten.

Den Grund für diesen Mangel sieht die Gewerkschaft in den niedrigen Löhnen in der Branche, insbesondere für stressige Jobs mit langen Arbeitszeiten und vielen Überstunden, wie der der Kellnerin oder des Kochs. Es sei deshalb notwendig, mehr in das vorhandene Personal zu investieren. Die NGG kritisiert vor diesem Hintergrund auch das aktuelle Tarifangebot des Branchen- und Arbeitgeberverbands Dehoga in Sachsen. Deren aktuelles Angebot würde nur zu einer weiteren Personalflucht führen.

Trinkgeld sei da nur ein Trostpflaster. "Die Beschäftigten in der Gastronomie brauchen ein Einkommen, das zum Leben reicht", so Ledwig, und weiter: "Die Branche wird auch im Kreis Meißen weiter Konjunktur haben – und gute Leute brauchen. Denn der Trend zum Reisen wird nicht abreißen." (SZ)