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Meißen: Ehemaliger Tierparkchef meldet sich zurück

Meißens ehemaliger Tierparkleiter trat am vergangenen Wochenende erstmals nach dem Aus in Meißen wieder öffentlich in Erscheinung – in der Dresdner Heide.

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Heiko Drechsler, der ehemalige Leiter des Tierparks Meißen, betreibt jetzt ein Naturbildungszentrum. Sein erster Auftrag führte ihn auf die Hofewiese in der Dresdner Heide.
Heiko Drechsler, der ehemalige Leiter des Tierparks Meißen, betreibt jetzt ein Naturbildungszentrum. Sein erster Auftrag führte ihn auf die Hofewiese in der Dresdner Heide. © privat

Meißen/Dresden. Am Wochenende hatte der frühere Landesvorsitzende der FDP in Sachsen und Unternehmer Holger Zastrow zur Wildweihnacht in die Dresdner Hofewiese geladen. Unter den Ausstellern war auch der ehemalige Leiter des Meißner Tierparks. Heiko Drechsler hatte in das Gehöft in der Dresdner Heide insgesamt 20 naturwissenschaftliche Tierpräparate mitgebracht, darunter u. a. Frischlinge, Keiler, einen Goldschakal sowie einen Karibu – das nordamerikanische Pendant zum Rentier.

"Die Exponate stammen aus einer Museumsauflösung in Bayern. Ich hatte sie mir noch zu Tierparkzeiten zugelegt, als Alternative für die besucherarme Winterzeit", sagte Drechsler gegenüber der SZ. So weit kam es allerdings nicht mehr. Ende September 2021 schloss die Anlage in Siebeneichen. Im Januar 2022 gab Drechsler das Pachtgrundstück zurück an die Stadt. Zuvor war eine Arbeitsgruppe gegründet worden, um das Areal in Siebeneichen weiterzuentwickeln. Deren Ergebnisse sollen voraussichtlich im ersten Quartal 2023 vorgestellt werden.

Im November 2022, so Heiko Drechsler weiter, habe er das Gewerbe für sein gleichnamiges Naturbildungszentrum angemeldet. Die Schau in der Dresdner Heide war nun der Auftakt. Die Resonanz am Wochenende sei jedenfalls gut gewesen, erzählte der ehemalige Tierparkleiter weiter. "Idee des Naturbildungszentrums ist es, den Kindern und Jugendlichen die Tiere des Waldes näherzubringen. Häufig erkennt man noch einen Fuchs. Beim Dachs oder Biber ist dann meistens schon Schluss", sagte er. Ein wenig Eigennutz ist auch dabei. "Zu Tierparkzeiten hatte ich viele Schulklassen zu Besuch. Die Arbeit mit den Kindern habe ich in den letzten Monaten sehr vermisst", gab Drechsler zu.

Seine mobile Schau könne von Kindergärten und Schulen ab sofort gebucht werden. "Ich komme dann mit den Präparaten vorbei und stelle alle Tiere in anderthalb Stunden vor", so der gelernte Zootierpfleger weiter. Dem Vernehmen nach gibt es bereits erste Interessenten.

Bis Frühjahr 2024 will Heiko Drechsler nach eigenen Angaben auch ein dauerhaftes, stationäres Angebot schaffen. Wo das genau sein wird, ließ der Dresdner offen. Gegenwärtig hat er nicht nur mit ausgestopften Tieren zu tun. Auch ehemalige Tierparkbewohner brauchen Fürsorge, darunter die Uhu-Dame Frida und Känguru Gertrud. (SZ/asc)