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Klipphausen: Amateur-Schmalfilme mit Realsatire

In Miltitz gründete der Künstler Heinz Drigalla gemeinsam mit Klaus Hessel 1962 ein Filmstudio. Für ihre Eulenspiegel-Filme wurden sie mehrfach ausgezeichnet.

Von Uta Büttner
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Klaus Hessel (l.) ist Mitgründer des Filmclubs Miltitz vor 60 Jahren. Unterstützt wird heute seine Arbeit mit historischem Wert durch einen Verein, dessen Mitglied Hartmut Hubeny (r.) ist.
Klaus Hessel (l.) ist Mitgründer des Filmclubs Miltitz vor 60 Jahren. Unterstützt wird heute seine Arbeit mit historischem Wert durch einen Verein, dessen Mitglied Hartmut Hubeny (r.) ist. © Claudia Hübschmann

Klipphausen. Die Satire-Zeitschrift „Eulenspielgel“ in der DDR war ein Ventil für den Unmut der Bevölkerung und deshalb auch geduldet, wenngleich ganze Ausgaben auch vor Veröffentlichung vernichtet wurden. Dann waren die Macher zu weit gegangen. Offiziell gab es keine Zensur, sondern nur "Empfehlungen". Konsequenzen drohten nach der Veröffentlichung, das führte bei Journalisten zur Selbstzensur. Viele Menschen hatten feine Antennen, konnten zwischen den Zeilen lesen. Satire musste ohne offene Kritik auskommen. So wurden im „Eulenspiegel“ Missstände des Alltags aufs Korn genommen. Themen aus dieser Zeitschrift hat gern das Filmstudio Miltitz genommen, um daraus kleine Eulenspiegel-Filme zu drehen, erzählt Klaus Hessel. Der heute 85-Jährige gründete gemeinsam mit dem 2016 verstorbenen Künstler Heinz Drigalla – vielen bekannt mit seinen Karikaturen in der SZ – das Amateur-Filmstudio. „Mehrfach wurden wir für die Filme ausgezeichnet“, erzählt Hessel. In diesem Jahr feiert das Filmstudio seinen 60. Geburtstag.

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