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Waffen-Transporteur angeklagt

Im Juni hatte die Polizei bei Nossen einen 55-Jährigen gestoppt, der sein Wohnmobil mit Kriegswaffen beladen hatte. Nun steht er vor Gericht.

Von Klemens Fraustadt
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© David-Wolfgang Ebener/dpa (Symbolbild)

Nossen/Dresden. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen 55-jährigen Niederländer erhoben, der versucht hatte, Waffen und Munition von Tschechien in die Niederlande zu transportieren.

Polizisten hatten den Mann am 8. Juni 2021 an der Autobahnanschlussstelle Nossen-Nord aus dem Verkehr gezogen, nachdem sie von den niederländischen Behörden auf den vermuteten Waffentransport hingewiesen worden waren.

Bei der Durchsuchung des Wohnmobils, mit dem er unterwegs war, fanden die Beamten unter anderem 50 Pistolen, 15 Maschinenpistolen und 1.000 Patronen, die in Taschen, Tüten und Kartons verstaut waren. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 55-Jährigen vor, diese bei einem Tschechen abgeholt und deren Inhalt gekannt zu haben.

Der Beschuldigte war über Polen und den Grenzübergang Ludwigsdorf nach Deutschland eingereist und wollte die Waffen offenbar in die Niederlande bringen. Sein dortiger Auftraggeber hatte ihm dafür 1.500 Euro Entlohnung in Aussicht gestellt.

Wofür die Waffen verwendet werden sollten, ist nicht bekannt. Jedoch geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass sie für die organisierte Kriminalität in europäischen Staaten vorgesehen waren.

Nach seiner Verhaftung wurde der Angeklagte, der in den Niederlanden mehrfach vorbestraft ist, am 9. Juni einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Er zeigte sich weitgehend geständig.

Das Amtsgericht Dresden wird nunmehr über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage entscheiden. Ein Termin zur Hauptverhandlung wird vom Amtsgericht Dresden bestimmt. Gegen den Tschechen, von dem der Beschuldigte seine Lieferung erhalten hatte, wird in einem separaten Verfahren ermittelt.