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Meißen erhält einen neuen Blick auf die Porzellanmanufaktur

Der Bau einer Aussichtsplattform soll noch dieses Jahr beginnen. Er wird die Bewerbung Meißens fürs Unesco-Weltkulturerbe unterstützen.

Von Jakob Hammerschmidt
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So soll der Blick auf die Manufaktur von der neuen Porzellanterrasse einmal aussehen.
So soll der Blick auf die Manufaktur von der neuen Porzellanterrasse einmal aussehen. © Thomas Bretschneider

Meißen. Der Böttgerpark in Meißen wird eine neue Sehenswürdigkeit erhalten. Die sogenannte Porzellanterrasse im Ostteil des Parks soll mit einer 2,50 Meter hohen Aussichtsplattform einen Blick auf die Fassade der Porzellanmanufaktur bieten. Das teilte die Stadt Meißen mit. Der Stadtentwicklungsausschuss hatte den Bauentwurf am Dienstag bestätigt. Die Kosten sollen sich auf 200.000 Euro belaufen. Davon übernimmt der Freistaat Sachsen 80 Prozent. Den Rest trägt die Stadt Meißen.

Der Bau soll noch in diesem Jahr starten. Als Architekt wurde der Meißner Thomas Bretschneider beauftragt. Bretschneider hat bisher vor allem die Sanierungen von Sakralbauten wie der Trinitatiskirche in Meißen oder der Klosterkirche in Riesa geleitet. Doch auch für den Neubau der 4. Grundschule in Meißen zeichnet er verantwortlich.

Konzeptgrafik der Porzellanterrasse mit Blick von der Talstraße.
Konzeptgrafik der Porzellanterrasse mit Blick von der Talstraße. © Thomas Bretschneider

Die neue Porzellanterrasse soll den Fokus im Stadtbild stärker auf die Porzellanherstellung richten. Sie soll als Fotokulisse und Aussichtsort dienen. Die Stadt erhofft sich davon eine gesteigerte Aufmerksamkeit in den sozialen Medien. Außerdem soll die Terrasse ein öffentliches Museum werden. Die Herstellung des Porzellans soll anhand von Vitrinen veranschaulicht werden. Von den rohen Mineralen über die Produktion bis hin zur Scherbe wird Porzellan erlebbar gemacht. Tillmann Blaschke, Geschäftsführer der Porzellanmanufaktur Meißen, sieht das Vorhaben als lohnenswert an: "Die Porzellanterrasse ist ein großartiges Projekt, durch welches das Porzellan im Stadtbild sichtbar wird."

Auf dem Weg zum Unesco-Weltkulturerbe

Das Projekt ist Teil einer größeren Bestrebung, Meißens weißes Gold mehr in den Mittelpunkt der Stadt zu rücken. Während der Domplatz das Nordende des Pfades darstellt, soll die neue Porzellanterrasse den Themenpfad am südlichen Ende begrenzen. Dazwischen liegen Stationen wie Görnische Gasse, in der Kunst und Handwerk den Weg säumen.

Mit der Porzellanterrasse und dem Pfad verfolgt die Stadt ein größeres Ziel: 2021 hat Meißen unter dem Titel "Die Stätten des Meissener Porzellans" eine Bewerbung zum Unesco-Weltkulturerbe gestartet. Wenn der Antrag bewilligt wird, wäre dies das dritte Weltkulturerbe in Sachsen, nach dem Muskauer Park in Bad Muskau und der Montanregion Erzgebirge.

Die Unesco bietet zwar keine finanziellen Mittel, steht ihren Mitgliedern aber mit Beratung zum Schutz und Erhalt des Weltkulturerbes zur Seite. Weiterhin bietet die Organisation Hilfe bei der internationalen Zusammenarbeit und Vermittlung an und unterstützt die Stätten darin, Orte der kulturellen Bildung zu werden.