Nach toten Fischen im Freibad Kötitz: Seewasser wieder in Ordnung

Coswig. Im Badesee Kötitz kam es in der vergangenen Woche zu einem Fischsterben, da der Sauerstoffgehalt des Sees ein gefährlich niedriges Niveau erreicht hatte. Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk hatten sofort damit begonnen, den See wieder "umzudrehen" - mit Erfolg, wie die Freiwillige Feuerwehr Coswig nun vermeldet.
Der Sauerstoffgehalt des Sees sei in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen, und man zeige sich optimistisch für die kommende Woche. Das THW arbeitete mit einer großen Pumpe und mehreren kleinen Pumpen und unter ständiger Kontrolle durch einen Limnologen (ein Experte für Binnengewässer) daran, das Wasser durch Ansaugen und springbrunnenartiges Ausspritzen wieder mit Sauerstoff anzureichern. Parallel entlastete der Anglerverein den Sauerstoffbedarf, indem sowohl lebende als auch tote Fische entnommen wurden. Ein normaler Sauerstoffwert für das Wasser eines Sees betrage fünf Prozent. Zu Beginn der Arbeiten habe der Wert bei weit unter zwei Prozent gelegen.
Gute Aussichten für 2024
Am Freitag, dem 22. September, vermeldete die Stadt, dass die Technik wieder komplett abgezogen werden konnte. Laut dem Abschlussbericht des herangezogenen Limnologen Tilman Rott sei am 14. und
15. September quasi kein Sauerstoff im See messbar gewesen. Eine definitive Ursache könne noch nicht festgestellt werden. Rott stellt aber die Vermutung an, dass die Witterungen der vorangegangenen Tage eine Rolle spielten: "Der anhaltende
Hochdruckeinfluss mit Temperaturen von über 30°C wurde zwischen dem 12. und
14. September von Luftmassen niedrigeren Luftdrucks abgelöst. Bei hohen
Temperaturen neigt das Sediment des Badesee Kötitz zu starker Veratmung von
Sauerstoff bei entsprechender Anreicherung von Gasen wie Methan, die
möglicherweise am 13. September nach rascher Druckminderung spontan entwichen und den Zusammenbruch des Sauerstoffhaushaltes einleiteten."
Kontrollmessungen am 19. September ergaben Sauerstoffwerte von 6,3 bis 6,7 Milligram pro Liter, was den Zielwert von 5 Milligram pro Liter noch übersteige. Es konnte auch eine Erholung der biologischen Aktivitäten nachgewiesen werden. Die Algenpopulation des Sees erhöhte sich im Zuge des Pumpbetriebs, so Rott, was ebenfalls einen Beitrag zur Stabilisierung des Sauerstoffhaushaltes geliefert hätte. In den Wintermonaten werde sich der See samt seiner Flora und Faune weitgehend regenerieren können, sodass er für die Badesaison 2024 wahrscheinlich wieder nutzbar sei. (SZ)