Niederau. Bürgermeister Steffen Sang (parteilos) ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, ist er bereits am vergangenen Mittwoch nach einer schweren Krankheit gestorben. Er wurde nur 59 Jahre alt, hinterlässt eine Frau und fünf Kinder.

Der gelernte Werkzeugmacher, der nach der Wende zum Ver- und Entsorger umschulte, hatte fast 20 Jahre auf der Deponie in Gröbern gearbeitet, bis er 2010 erstmals zum Bürgermeister von Niederau gewählt wurde. Er gewann die Wahl auf Anhieb mit 72 Prozent der Stimmen. Zuvor hatte er 20 Jahre im Gemeinderat gesessen, war auch stellvertretender Bürgermeister. Der Parteilose saß auch für die Freien Wähler im Meißner Kreistag. Bei der letzten Wahl holte er 1.570 Stimmen, eines der besten Ergebnisse überhaupt.

Steffen Sang kam von der Basis, kannte die Probleme seiner Bürger. Mit einer offenen und ehrlichen Art gewann er viele Sympathien, eckte aber auch an. So kritisierte er zum Beispiel die Asylpolitik der Bundesregierung, erklärte offen, dass Niederau kein Multi-Kulti-Dorf werden solle. Unter seiner Leitung nahm die Gemeinde eine beachtliche Entwicklung. Ihm war es immer wichtig, die Ortsteile gleichmäßig zu entwickeln, niemanden zu benachteiligen. Eine Herzensangelegenheit war ihm die Erhaltung des Wasserschlosses in Oberau. Ihm ist es wesentlich mit zu verdanken, dass sich die Gemeinde nach wie vor ein Freibad, das Waldbad Oberau, leistet.