Meißen
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Reaktionen auf das Energieforum des Landkreises Meißen

In fünf Vorträgen zur Energiewende und anschließenden Workshops konnten sich Kommunalpolitikerinnen und Einwohner austauschen.

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Rund 90 Personen nahmen am Energieforum des Landkreises teil.
Rund 90 Personen nahmen am Energieforum des Landkreises teil. © Landratsamt Meißen

Nünchritz. Rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zog das Forum "Erneuerbare Energien im Landkreis Meißen" an: In fünf Vorträgen informierten Referentinnen und Referenten aus unterschiedlichen Perspektiven zur Gewinnung und Nutzung erneuerbarer Energien, anschließend konnten sich die Teilnehmenden in vier Workshops austauschen und Diskussionen vertiefen.

Gleich im Einführungsvortrag verdeutlichte Bernd Hirschl vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, dass für die Energiewende vor allem die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöht werden müsse; was beispielsweise durch finanzielle Teilhabe gelingen könne. Das Angebot grüner Energie sei nämlich ein entscheidender Standortfaktor.

Jutta Matreux von Wacker und Uwe Reinecke von Feralpi machten anschließend deutlich, wie essenziell Energie für die Produktion und damit auch für den Erfolg der Unternehmen sei. Gleichzeitig zeigten sie auf, dass die Unternehmen grüne Energie brauchen und für den Transformationsprozess bereit sind. Steffen Heine, Geschäftsführer von Sachsen-Netze, dem Tochterunternehmen von Sachsen-Energie, präsentierte ergänzend die Entwicklung der erneuerbaren Energien in Ostsachsen.

Zum Abschluss versuchte der stellvertretende Landrat Andreas Herr, die verschiedenen Themen zusammenzuführen: "Besonders deutlich wurde dabei, dass von den Teilnehmenden ein viel deutlicheres Bekenntnis der politischen Verantwortlichen im Freistaat und in den Regionen zum Ausbau der erneuerbaren Energien erwartet wird. Dieses wichtige Zukunftsthema darf nicht zum Spielball der Parteien und anstehender Wahlen werden."

Die Reaktionen auf die Veranstaltung fielen äußerst unterschiedlich aus. Während der CDU-Fraktionschef Ulrich Reusch gelernt hatte, dass "unsere Industrie in der Zukunft dringend auf grünen Strom angewiesen ist" und sie dabei unterstützen wolle, sprachen die Vertreter der AfD-Fraktion von einer grünen Werbeveranstaltung – angefangen bei der Terminwahl: "Werktags um 14 Uhr ist es für den Großteil der arbeitenden Bevölkerung schlichtweg nicht möglich, an einer solchen Veranstaltung teilzunehmen", sagte Kreisrat Christian Beck: "Vielmehr waren größtenteils Vertreter der Verwaltung, kommunale Verantwortungsträger und Vertreter der Wind-, Solar- und Netzausbauindustrie anwesend."

Doch auch inhaltlich war Beck mit der Veranstaltung nicht grün, so ärgerte sich der Kreisrat unter andrem darüber, dass bereits im Einführungsvortrag das Thema Kernenergie mit dem Verweis auf Hackerangriffe "abgewiegelt" wurde. (SZ/mgr)