Meißen. Es ist Mittwoch, kurz nach 15 Uhr. Christel Morgenstern steht im Haus für Vieles im großen Raum im Erdgeschoss. In einer dreiviertel Stunde öffnet Meißens Reparatur-Café, und es gibt vorher noch ein bisschen was zu tun. "Sieben Anmeldungen sind es heute", sagt die 75-Jährige. Es dauert nur einen Augenblick und die ersten Herren rücken an. Es sind "ihre" Helfer.

In den Händen tragen sie ihre Werkzeugkoffer. "Männer sind da eigen", lacht sie. Der große Tisch in der Mitte wird wenig später von ihnen zerteilt, in mehrere kleinere Arbeitsplätze. "Unsere Truppe ist inzwischen auf acht Helfer angewachsen", freut sich Frau Morgenstern. Das Kuriose: Sie musste dafür gar nicht viel tun, nur ans Telefon gehen. "Sie haben sich bei mir gemeldet, und wollten mitmachen", erklärt sie.

Mit einer Ausnahme handelt es sich um Ruheständler, die jeden zweiten Mittwoch im Monat hierherkommen. Ein junger Mann, Familienvater und berufstätig, gehört auch zu der Runde. Seine Spezialität seien defekte Handys, erfährt man. Die erste Kundin ist auch schon da. Genaugenommen ist es ein Gast. Nach den Regularien von Repair-Cafés spricht man nicht von Kunden, sondern von Helfern und eben Gästen. Bevor es losgeht, müssen diese einen Blick in die "AGB" werfen. So ist es vorgeschrieben.