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Warum der Ökolandbau im Kreis Meißen früher verbreiteter war

Vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden erste Biobetriebe in Sachsen. Vorn dabei waren Bauern aus dem Landkreis Meißen.

Von Martin Skurt
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Die ehemalige Demeter-Kelterei Curt Biedermann in Mauna bestand von 1933 bis 1945. Mittlerweile wird das Unternehmen in vierter Generation weitergeführt, allerdings ohne Bio-Zertifizierung.
Die ehemalige Demeter-Kelterei Curt Biedermann in Mauna bestand von 1933 bis 1945. Mittlerweile wird das Unternehmen in vierter Generation weitergeführt, allerdings ohne Bio-Zertifizierung. © Claudia Hübschmann

Landkreis Meißen. Schon 1929 entwickelten sich in Sachsen die ersten Landwirtschaftsbetriebe, die ökologisch produzierten, und zwar bei Dahlen und Döbeln. 1938 gab es schon 55 Bio-Betriebe mit einer gesamten Fläche von 2.100 Hektar, wie Daten auf der Internetseite des Ökolandbau-Museums in Heynitz zeigen. Das waren Bauern, die ihre Äcker ohne künstlichen Dünger oder Chemie bewirtschafteten. Doch nach der Gründung der DDR und mit der Kollektivierung der Landwirtschaftsbetriebe endete diese frühe Phase des ökologischen Landbaus. Erst mit der Wende gründeten sich erneut Bio-Betriebe im Kreis, wie das Pfarrgut Taubenheim oder der Hof Mahlitzsch.

Eike von Watzdorf stellte die Anfänge der ökologischen Bewegung im Landkreis vergangene Woche bei einem Nabu-Vortrag in der Freien Werksschule in Meißen vor. Verblüffend waren die Fakten, die er dort dem etwas spärlich besuchten Podium vortrug. "Es gab damals mehr Ökobauern als heute", beginnt er seinen Vortrag. Von Watzdorf ist Vorsitzender des Ökolandbau-Museums im Schloss Heynitz. Dort begann der Ökolandbau im Kreis.

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