Meißen. Mehr als jede zweite Stelle im Landkreis Meißen bleibt länger als ein halbes Jahr unbesetzt. Es ist ein Schock mit Ankündigung, denn das Ergebnis einer Studie der Wirtschaftsförderung Region Meißen aus dem Jahr 2017 war eindeutig: Mittelfristig werde der demografische Wandel im Kreis Meißen zu einem deutlichen Fachkräftemangel führen und zu Defiziten in vielen Berufen. Um gegenzusteuern, sei es notwendig gewesen, die Beschäftigungsquoten insgesamt, aber auch bei Frauen und älteren Beschäftigten weiter zu erhöhen. Doch bei einer aktuellen Arbeitslosenquote im Kreis von fünf Prozent sei dieses Potenzial größtenteils ausgeschöpft.

Das spüren die Unternehmer im Kreis deutlich, berichtet Doreen Teichner, die Sprecherin der Wirtschaftsförderung: Der Fachkräftemangel würde branchenübergreifend als eklatantes Problem beschrieben. Seit 2015 sucht die "Regionale Fachkräfteallianz im Landkreis Meißen" deshalb nach Auswegen. 2019 fand dann das erste Fachkräfteprojekt-Seminar statt: "Dabei geht es nicht darum, den Fachkräftemangel sofort zu beseitigen", so Teichner. Für die Unternehmen sei es allerdings sehr hilfreich, sich auszutauschen und voneinander zu lernen, was die besten Lösungsverfahren seien.

Jetzt wird die Seminarreihe fortgesetzt, um sie so zu etablieren, dass sie sich künftig auch ohne Fördermittel trägt: Am 28. und 29. Juni drehe sich alles um generationspezifische Arbeitsgestaltung. Jürgen Wegge von der TU Dresden stellt gemeinsam mit seiner Doktorandin Anne Kemter zukunftsgerichtete Instrumente für die Arbeitsgestaltung, Führung und Weiterbildung in altersdiversen Teams vor: Wie müssen Personaler reagieren, um das Potenzial in altersgemischten Teams besser nutzen und die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt zu stärken und Altersdiskriminierung im Team zu vermeiden.

Da das Teilnehmerkontingent für den fünften Personaler Workshop begrenzt ist, wird um rechtzeitige Anmeldung unter www.verknuepfe-dich.de gebeten, die Teilnahmegebühr beträgt 25 Euro pro Person. (SZ/mgr)