Meißen
Merken

In Meißen wieder Keime im Wasser gefunden: Abkochgebot bleibt bestehen

Nach der Havarie an der Fernwasserleitung bleibt das Abkochgebot für Trinkwasser im Meißener Stadtteil bestehen. Heute ist eine dritte Beprobung geplant.

Von Ines Mallek-Klein
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Das Wasser läuft wieder, aber in Meißen-Bohnitzsch muss es wegen der Keimbelastung weiter abgekocht werden.
Das Wasser läuft wieder, aber in Meißen-Bohnitzsch muss es wegen der Keimbelastung weiter abgekocht werden. © dpa

Meißen. Das Abkochgebot von Trinkwasser bleibt in dem Meißner Stadtteil Bohnitzsch bis mindestens Donnerstag dieser Woche bestehen. Das teilt das Landratsamt Meißen soeben mit. Auch in der zweiten Beprobung der Entnahmestelle seien Verunreinigungen gefunden worden, heißt es weiter. Die Stadtwerke Meißen haben an der Beseitigung der für die Beanstandungen verantwortlichen Ursachen gearbeitet, sodass heute Nachmittag einer weitere Beprobung erfolgen soll. Die Ergebnisse werden für den 23. Februar erwartet. Ihre Auswertung werde darüber entscheiden, ob die betroffenen Haushalte das Trinkwasser weiter vor dem Gebrauch abkochen müssen.

Betroffen sind nach Mitteilung aus dem Landratsamt alle Hausnummern in folgenden Straßen: Am Bogen, Am Knorrberg, An den Katzenstufen, An der Trinitatiskirche, Berghausstraße, Bohnitzscher Straße, Dieraer Weg, Gerichtsweg, Hohe Wiese, Karl-Marx-Straße, Kohrockstraße, Proschwitzer Straße, Radeburger Straße, Rottewitzer Straße, Schulgasse, Thomas-Müntzer-Straße, Trinitatiskirchweg, Tzschuckestraße und die Winkwitzer Straße.

Zudem gilt das Gebot für folgende Haushalte: Großenhainer Straße für die Hausnummern 94, 96, 98, 100, 102, 112, 114, 116 a - c, 118 a/b, 119 – 124, 144 sowie für die Hausnummern ab 163 und höher, Heiliger Grund für die Hausnummern 1,1a, 2, 2a, 4, 9, Heinrich-Freitäger-Str. für die Hausnummer 8a, Mannfeldstraße für die Hausnummern 8, 21, 23, 25, 27, Nassauweg für die Hausnummern 4, 5, 5a und 6 und die Werdermannstraße für die Hausnummern 5, 8 - 22, 25, 27, 29, 30.

Ursache der Verunreinigungen ist die Havarie an der Fernwasserleitung auf Höhe Brockwitz. Am 8. Februar wurde dort ein massiver Wasseraustritt festgestellt. Ursache war ein Riss an einem Flansch, an dem ein Schieber befestigt war. Die Wasserversorgung wurde daraufhin eingestellt. Rund 50.000 Menschen waren von den Einschränkungen betroffen. Ein Bypass, der die havarierte Stelle überbrückt, wurde angelegt, bereits am Freitag konnte ein Großteil der betroffenen Haushalte wieder versorgt werden. Seit dem wird das gelieferte Wasser regelmäßig beprobt.

Wasserverunreinigungen müssen mit dem bloßen Auge nicht unbedingt erkannt werden. Ein ungewöhnlicher Geschmack des Wassers, Wassertrübungen oder ein auffallender Geruch sind jedoch mögliche Anzeichen. Wird das Wasser dennoch getrunken, unterscheiden Experten zwischen akuten und chronischen Symptom-Erkrankungen. Ist das Trinkwasser mit Kolibakterien (Fäkalkeim) belastet, kann es innerhalb kurzer Zeit zu akutem Brech-Durchfall und Fieber kommen.

Teilweise dauert es aber auch bis zu zehn Tage, bis sich die ersten Symptome zeigen. Bei Legionellen, die Lungenentzündungen auslösen können, liegt der Zeitraum zwischen Infektion und ersten Symptomen beispielsweise bei zwei bis zehn Tagen. Akute Vergiftungen durch Chemikalien können sich unter anderem durch Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und Durchfall zeigen. Besonders gefährdet sind Kinder und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.