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Landkreis Meißen: Gewerkschaft fordert mehr Geld für Steinmetz-Azubis

Die Ausbildungsvergütung in der Branche ist kürzlich gestiegen - aber nicht in Sachsen, kritisiert die IG Bau. Das müsse sich ändern, um Nachwuchs zu halten.

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In der Region wird bei den Steinmetzen "auf Sparflamme ausgebildet", kritisiert die IG Bau. Die Gewerkschaft fürchtet, dass Sachsen und dem Landkreis damit die Fachkräfte von morgen verloren gehen.
In der Region wird bei den Steinmetzen "auf Sparflamme ausgebildet", kritisiert die IG Bau. Die Gewerkschaft fürchtet, dass Sachsen und dem Landkreis damit die Fachkräfte von morgen verloren gehen. © IG Bau/ A. Khalili

Landkreis Meißen. Die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) Dresden fordert eine höhere Ausbildungsvergütung in der Steinmetzbranche. Die 21 Steinmetzbetriebe im Landkreis gehörten zu einer Nische im Handwerk, die für den Nachwuchs attraktiver werden sollte, so die IG Bau in einer Mitteilung. "Überall in Deutschland gibt es bei Steinmetzbetrieben ein kräftiges Plus für das Azubi-Portemonnaie – nur in Sachsen nicht", zitiert die Mitteilung den Vorsitzenden der IG Bau Dresden, Jörg Borowski.

Der Freistaat sei so etwas wie die "Steinmetz-Insel der unterbezahlten Azubis". Betriebe im Kreis Meißen sollten sich "einen Ruck geben" und Druck auf den Landesinnungsverband des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks Sachsen ausüben. "Andernfalls laufen Sachsen die Steinmetz-Azubis weg", warnt der Bezirkschef. Wer überall in Deutschland die gleiche Ausbildung machen und dabei mehr verdienen könne, werde seine Koffer packen.

Mit dem gerade begonnenen Ausbildungsjahr bekommen Auszubildende in der Branche - sofern sie nach Tarif bezahlt werden - mehr Geld: "Im ersten Ausbildungsjahr gibt es 890 Euro pro Monat. 990 Euro sind es im zweiten und 1.140 Euro im dritten Lehrjahr", so Jörg Borowski. In Sachsen dagegen werde "auf Sparflamme ausgebildet", was die Ausbildungsvergütung angehe.

"Dabei machen Steinmetze ein kreatives Handwerk mit breiter Produktpalette: von der Fassadenfigur bis zum Natursteinbrunnen, vom Grabstein bis zur Fensterbank. Man lernt, mit Hammer und Meißel Kunstwerke aus Steinen herauszuholen. Aber auch Maschinen machen Steinmetzen das Leben leichter: beim Spalten, Schneiden, Schleifen oder Polieren", sagt Jörg Borowski. Vieles laufe rund um die Arbeit mit Marmor, Granit, Sandstein oder Schiefer auch per Computer: "Das Handwerk arbeitet längst im 'digitalen Steinzeit-Modus'", so Borowski. (SZ)