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Gewerkschaft beklagt Inflations-Ebbe bei Gebäudereinigern im Kreis Meißen

Die IG BAU argumentiert, dass die Inflation unter anderem die Arbeitnehmer der Reinigungsbranche besonders hart treffe - auch, weil Arbeitgeber Prämien verweigern.

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Symbolfoto: Staubsauger stapeln sich im Lager einer Riesaer Gebäudereinigungsfirma.
Symbolfoto: Staubsauger stapeln sich im Lager einer Riesaer Gebäudereinigungsfirma. © Sebastian Schultz

Landkreis Meißen. Die Gewerkschaft IG BAU nimmt die Reinigungsbranche ins Visier. Arbeitgeber der 45 Betriebe der Branche im Landkreis Meißen würden sich seit Monaten weigern, Arbeitskräften eine Inflationsausgleichsprämie zu zahlen. Dies betreffe im Kreis Meißen etwa 2.200 Reinigungskräfte.

Da viele Arbeitnehmer der Branche ohnehin immer noch für einen Niedriglohn arbeiteten, treffe sie die Inflation besonders hart, kritisiert die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung. "Diese Arbeitskräfte halten Schulen, Büros und Arztpraxen sauber, wischen Flure, saugen Teppichböden und putzen Fenster. Die Frage ist nur: Wie lange noch?", sagt Jörg Borowski, Bezirksvorsitzender der IG BAU. Je schwerer die finanzielle Last der Inflation wiege, desto größer sei der Druck der Branche den Rücken zu kehren. Vollzeitkräfte und vor allem aber auch Minijobber hätten überhaupt kein Problem, woanders unterzukommen: "Die Gastronomie sucht genauso wie der Einzelhandel händeringend Leute", so Borowski weiter.

Die Gewerkschaft blicke mit Sorge auf inflationsbedingte Preisschübe bei Nahrungsmitteln, die innerhalb von zwei Jahren um 27 Prozent teurer geworden seien. Auch die gedeckelten Preise für Strom sollten zum Ende des Jahres auslaufen. Dies würde gerade die Beschäftigten der Gebäudereinigung unvertretbar hart treffen. Der Arbeitgeberverband der Bundesinnung des Gebäudereiniger-Handwerks sei jedoch nicht zu Gesprächen bereit. (SZ)