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Zirkus Magic wagt in Meißen einen dritten Anlauf

Sobald der Frost aus den Elbwiesen gewichen ist, will der von der Flut vertriebene Zirkus Magic sein Zelt wieder aufbauen. Vorstellungen sind ab Montag geplant.

Von Ines Mallek-Klein
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Die Kamele des Zirkus Magic sind die Temperaturschwankungen in der mongolischen Steppe gewöhnt, die aktuellen Minusgrade im Elbtal können sie also gut aushalten.
Die Kamele des Zirkus Magic sind die Temperaturschwankungen in der mongolischen Steppe gewöhnt, die aktuellen Minusgrade im Elbtal können sie also gut aushalten. © Sven Ellger

Meißen. Eine Vorstellung hat der Meißner Weihnachtszirkus gegeben, nun sollen weitere folgen. Ab Montag wird die Manege geöffnet sein, sagt Samuel Endres voller Überzeugung. Vom 15. bis 21. Januar will der Zirkus seine Vorstellungen in Meißen nachholen, am 19. und 20. Januar sind sogar zwei Vorstellungen geplant, die um 15 und 18 Uhr starten sollen.

Für die Zirkusfamilie Endres endet damit eine Zwangspause, in die sie das Hochwasser gezwungen hat. Seit Weihnachten stehen die Wohnwagen und die Lkws mit der technischen Ausstattung auf dem Gelände der DLRG an der Bundesstraße 6. Das Festzelt war geschmückt, dutzende Weihnachtsbäume standen bereits, um von den Besuchern bestaunt zu werden. Die hatten dazu nur am Tag der Premiere, dem 22. Dezember, Gelegenheit. Dann übernahm die Elbe die Regie.

Auch der Versuch, nachdem das Weihnachtshochwasser zurückgegangen war, das Zirkuszelt erneut aufzubauen, scheiterte. Denn Ende vergangener Woche wälzte sich eine neue Hochwasserwelle durch das Elbtal. Nun sieht es gut aus, sagt Samuel Endres. Das Wasser hat den Festplatz schon wieder freigegeben. Die Erdnägel ragen aus dem tiefgefroren Boden und die Hülsen für die Zeltstangen hatte man stehen lassen. "So sparen wir beim Wiederaufbau mindestens einen halben Tag", so Endres. Je nach Wetterlage sollen am Donnerstag die Aufbauarbeiten beginnen.

Nach dem Abbau weiter nach Radeberg

Der Zirkusdirektor selbst kann wieder mit anpacken, auch wenn ihn ein Muskelfaserriss noch quält. Den hatte er sich beim traditionellen Weihnachtsfußballturnier mit Zirkuskollegen in Dresden zugezogen. Währenddessen wartet die Familie gespannt auf die Geburt des ersten Enkelchens. "Es kann jeden Tag so weit sein und wir sind sicher, das wird die erste Meißnerin in unserer Familie", so der künftige Opa voller Stolz.

Zirkus Magic ist ein reiner Familienbetrieb. Darstellerische Unterstützung erhält er von den Haus- und Nutztieren, darunter Ziegen, schottische Hochlandrinder und mongolische Steppenkamele. Sie haben auf einer Schafweide Asyl gefunden, sollen aber auch in den nächsten Tagen wieder auf die Elbwiesen umziehen. Die Kälte mache den Tieren nichts aus, ist Samuel Endres überzeugt. Dickes Fell schützt sie vor den Frostgraden.

Nach dem Abbau zieht der Zirkus Magic übrigens nach Radeberg weiter. Dort wollte man das Winterquartier beziehen und wird Ende Februar die Manege für Vorstellungen öffnen.