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Millionenbau für Behinderte

Die Awo baut in Heidenau eine Spezial-Werkstatt. Zum Richtfest sorgen einige künftige Mitarbeiter für Überraschungen.

Von Heike Sabel
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Anja Lehmann (l.) und Ramona Lotze arbeiten seit zehn bzw. 20 Jahren in der Heidenauer Behindertenwerkstatt. Nun freuen sie sich auf deren Umzug im Herbst in den Neubau auf der Dresdner Straße.
Anja Lehmann (l.) und Ramona Lotze arbeiten seit zehn bzw. 20 Jahren in der Heidenauer Behindertenwerkstatt. Nun freuen sie sich auf deren Umzug im Herbst in den Neubau auf der Dresdner Straße. © Daniel Schäfer

Anja Lehmann und Ramona Lotze haben am Mittwochvormittag einen wichtigen Termin. Mit den anderen aus der Behindertenwerkstatt im Heidenauer Reifenwerk geht es zum Richtfest der neuen Awo-Werkstatt auf der Dresdner Straße.

Es ist kalt in dem Gebäudeteil, der mal das Hochregallager wird und wo nun Tische, Bänke und ein paar Heizpilze stehen und es zieht. Es wird viel geredet, wie das bei solchen Anlässen üblich ist. Für Anja Lehmann, Ramona Lotze und die Gäste gibt es dann doch etwas Ungewöhnliches. Die beiden Frauen sprechen über ihre Zeit in der alten und der bisherigen Werkstatt und ihre Freude auf die neue.

Ramona Lotze feiert schon ihr 20-jähriges Mitarbeiterjubiläum. Ihr erster Arbeitsplatz war auf der Schmiedestraße in Heidenau. Dort war alles klein und eng, sagt sie. Genau erinnert sich die Heidenauerin auch noch an das Hochwasser 2002. „Unsere Werkstatt war nicht mehr zu retten“, sagt sie. Nun steht sie in dem Rohbau und freut sich auf ihre neue Arbeitsstätte.

Die ist seit etlichen Jahren vorgesehen und wird seit vergangenem April nun endlich gebaut. Mit der langen Wartezeit sind auch die Baukosten gestiegen. Die rund 5,6 Millionen Euro teilen sich die Arbeiterwohlfahrt, der Freistaat und der Landkreis. Im Herbst soll die neue Werkstatt fertig sein und Ramona Lotze, Anja Lehmann und 98 weitere Behinderte hierher umziehen. Von der Dresdner Straße werden dann auch die Außenarbeitsplätze koordiniert. Insgesamt hat die Awo Pirnaer Werkstätten gGmbH drei Betriebsstätten. In Heidenau, Pirna und Dippoldiswalde erhalten 550 Menschen mit Behinderung Arbeit, Berufsbildung und eine Tagesstruktur.

Bilder für die Bauarbeiter

Anja Lehmann freut sich darauf, in den neuen Räumen ihre Fähigkeiten weiter trainieren zu können. Später will sie sie auch außerhalb der Werkstatt unter Beweis stellen. Sie hat so schon Erfahrungen auch in einer Gaststätte und in einem Seniorenheim gesammelt. Die Pirnaerin ist sehr vielseitig, kann mit Feile und Säge umgehen, eine Bohrmaschine bedienen und kennt sich im Dienstleistungsbereich aus. Gespannt ist sie, wo in dem großen Gebäude sie einmal arbeiten wird. Werkstattleiter Andreas Zschaler hat in Gedanken schon alles eingeräumt. Neben der Werkstatt gibt es einen Bildungsbereich. Zschaler denkt zudem an weitere Produkte, die in der Werkstatt entstehen und verkauft werden können. Auch für die Kaffeemaschinen ist Platz reserviert, was die Mitarbeiter sehr wohlwollend hören.

Bianca Wolf schließlich hat auch noch eine Überraschung vorbereitet. Sie hat Bilder für die Bauarbeiter gemalt und übergibt sie ihnen als Dankeschön. Dafür bekommt sie ebenso Beifall wie Anja Lehmann und Ramona Lotze für ihre Reden. „Haste gut gemacht“, ruft einer ihrer Kollegen. Anja Lehmann klopft danach Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz (CDU) von hinten auf die Schulter, damit er sich umdreht und sie ihm die Hand geben kann. Für Opitz ist der Tag des Richtfestes ein guter und die Awo in Heidenau immer eine gute Adresse. Künftig mit der auf der Dresdner Straße.

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