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Iris Berben hilft Seenotrettern

Obwohl die vielbeschäftigte Schauspielerin nur wenig freie Zeit hat, spendete sie Stunden davon dem jüngsten Projekt der Dresdner Hilfsorganisation Mission Lifeline.

Von Stefan Becker
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Die Schauspielerin Iris Berben bei einer Preisverleihung in Berlin.
Die Schauspielerin Iris Berben bei einer Preisverleihung in Berlin. © dpa

Wer kennt Issaka Leila Souraya? Wohl nur wenige Menschen in Deutschland. Ihre deutsche Stimme aber, die kennen viele: Sie gehört Iris Berben. In einem Film des Vereins Mission Lifeline leiht die prominente Schauspielerin der jungen Frau aus Afrika ihr typisches Timbre. Issaka Leila Souraya aus Togo gehörte zu den 234 Schiffbrüchigen, die im Juni von der Crew des Seenotretters „Lifeline“ aus zwei maroden Gummi-Booten im Mittelmeer geborgen wurden. Monate bevor sie an der libyschen Küste in eines der Schlepper-Boote stieg, fest entschlossen, für ihre Familie eine bessere Zukunft in Europa zu finden, hatte die Mutter von vier Kindern ihren neunjährigen Sohn in den Wirren gewalttätiger politischer Proteste in Togo verloren. Weil ihr Mann ebenfalls bei Unruhen ums Leben gekommen war, verließ sie die Heimat in der Hoffnung auf ein friedliches Leben.

Das erzählt die 31-Jährige, umrahmt vom Nachthimmel in Valletta, den Machern des jüngsten „Lifeline“-Films. Nach ihrer Rettung auf See, der die sechstägige Odyssee folgte, loste die Lotterie der involvierten Länder die Togoerin nach Malta. Italien hatte in der kritischen Phase seine Häfen für die „Lifeline“ geschlossen und auch Malta verweigerte dem Dampfer die Einfahrt nach Valletta. Erst nachdem sich mehrere EU-Staaten zur Aufnahme kleiner Kontingente der 234 Schiffbrüchigen bereit erklärt hatten, durfte das Schiff in Malta anlegen. Dazu gehörten Irland, Belgien, Portugal, Luxemburg, Holland und vor allem Frankreich.

Italien hätte damals auch eine Zusage gemacht, geschehen sei seitdem aber nichts, sagt Axel Steier. Der Mitbegründer des Dresdner Vereins Mission Lifeline hat den Film initiiert, ein Filmteam aus Leipzig setzte ihn um. In der langen Version erzählen mehrere der Geretteten, warum sie ihre Heimat verließen, sich durch die Gefahren der libysche Wüste und Lagern kämpften und ihr Leben riskierten auf einer mehr als halsbrecherischen Überfahrt, auf der schon Tausende starben. Dass Iris Berben die Geschichte von Issaka Leila Souraya erzählt sei ein Zufall wie ein Glücksfall, sagt Steier. Er habe die Schauspielerin gefragt und prompt einen der wenigen freien Plätze im Terminkalender zugesagt bekommen. So ähnlich sei es auch bei dem Hamburger Jan Delay gelaufen, der die Geschichte von Michael aus Niger übersetzt.