Hoyerswerda
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90 Prozent fordern ein besseres Nahverkehrsangebot

Laut einer Befragung sind nur für 13 Prozent der Hoyerswerdaer Bus und Bahn relevant für die tägliche Fortbewegung.

Von Uwe Schulz
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© Foto: Gernot Menzel

Hoyerswerda. Hoyerswerdas Kernstadt ist von der Länge der Wege und der Topographie her fahrrad- und auch fußgängertauglich. Dass sich die Stadt Hoyerswerda politisch dazu durchgerungen hat, innerhalb des Verkehrsverbundes Oberelbe einen eigenen innerstädtischen ÖPNV zu betreiben und dies auch bei der Kreisreform nicht aufgegeben hat, ist ein klares Statement zugunsten der allgemeinen Mobilität. Mit der Umstellung auf das Rendezvous-System bei Inbetriebnahme der Zentralen Abfahrtsstelle am Lausitzer Platz vor zwanzig Jahren konnte vieles optimiert werden, mit der Ausdünnung des Taktes auf 30 statt 20 Minuten wurde wieder gespart. Beim Mobilitätskompass der SZ kommt der ÖPNV (Bus und Bahn) in der Region Hoyerswerda nicht so gut weg. Explizit nach dem Stadtverkehr zu fragen konnte in der Befragung nicht umgesetzt werden. Doch offenbar haben es auch viele Menschen einfach aufgegeben, sich überhaupt mit dem ÖPNV zu befassen. Zwar geben 71 Prozent der befragten Hoyerswerdaer an, dass ihr Wohnort und ihre Ziele schlecht mit dem ÖPNV zu erreichen sind. Doch 39 Prozent geben auch an, dass sie nicht beurteilen können, ob sich das Angebot in den letzten fünf Jahren verbessert oder verschlechtert hat. 31 Prozent geben an, dass es gleich geblieben ist. Fünf Prozent haben eine Verbesserung wahrgenommen, fast jeder Vierte hingegen eine Verschlechterung. In den individuellen Anmerkungen, die anonym möglich waren, findet sich kein einziger Hinweis auf den Hoyerswerdaer Stadtverkehr. Die Schelte gibt es vor allem aus dem ländlichen Raum für die Anbindungen sowohl nach Hoyerswerda als auch generell zu anderen größeren Städten und dass spät abends nichts mehr verkehrt. Immer wieder erreicht TAGEBLATT aber die Kritik, dass man spätabends und am Sonntag, wenn Züge in Hoyerswerda ankommen, man dann in der Stadt mit dem ÖPNV nicht mehr weiterkommt, weil nichts mehr fährt. Neunzig Prozent aller Befragten stimmen daher im Mobilitätskompass voll oder eher der verkehrspolitischen Forderung nach einem besseren Nahverkehrsangebot zu. Denn immerhin haben 40 Prozent der befragten Hoyerswerdaer in ihrem Haushalt zwei Autos, um den Alltag bewältigen zu können, im Hoyerswerdaer Umland sind es 52 Prozent. Und das 49-Euro-Ticket, so verlockend es auch sein mag – 90 Prozent der befragten Hoyerswerdaer haben dieses Ticket nicht. 54,76 Prozent könnten es sich aber vorstellen, wenn es ein besseres Angebot geben würde, und 40 Prozent, wenn der Abo-Zwang wegfiele.