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Kreative Kraftwerkstatt: Moritzburg hat einen neuen Verein

Kraftwerk Moritzburg will Kreative auf dem Land zusammenbringen. Zum Start organisierten die Mitglieder eine Ferienwerkstatt, die bei der Abschlusspräsentation auf der Schülerbühne in Boxdorf auf Begeisterung stieß.

Von Lucy Krille
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Tanz und Theater waren nur ein Teil der Ferienwerkstatt, dessen Ergebnisse der Verein Kraftwerk Moritzburg am Freitagnachmittag den Eltern darbot.
Tanz und Theater waren nur ein Teil der Ferienwerkstatt, dessen Ergebnisse der Verein Kraftwerk Moritzburg am Freitagnachmittag den Eltern darbot. © Daniel Schäfer

In Moritzburg gibt es einen neuen Verein. Der Kunst- und Kulturverein Kraftwerk Moritzburg ist ein Zusammenschluss aus "Leuten, die sich künstlerisch engagieren", sagt Mitgründerin Rebekka Helbig. Sie sitzt im Vorstand des frisch gegründeten Vereins, neben der Vorsitzenden Sabine Hänisch, die bis 2021 das Käthe-Kollwitz-Haus leitete, und dem Fotografen Nathanael Kahle.

Zum Start organisierte Kraftwerk Moritzburg eine Ferienwerkstatt mit verschiedenen Workshops. Unterstützt wurden die Moritzburger dabei vom Staatsschauspiel Dresden und dem Projekt X-Dörfer, das Kunst und Kultur aufs Land bringen soll. In der zweiten Winterferienwoche konnten sich Kinder und Jugendliche zwischen neun und 16 Jahren als Musiker, Schauspieler oder Breakdancer ausprobieren, zudem gab es einen Keramik- und einen Grafikkurs. Am Freitag präsentierten die Kinder und Jugendlichen die Ergebnisse auf der Schülerbühne bei der Windmühle in Boxdorf. Sehr zur Freude der Eltern, die den kleinen und großen Kindern viel Applaus schenkten.

Vorher philosophierten die Kinder und Jugendlichen in einem Video über den Begriff Freiheit, der nicht nur zum Motto der Woche wurde, sondern sich auch durch das ganze Jahr ziehen soll, verrät Helbig. So seien schon weitere kleinere Projekte in Planung, etwa in Ebersbach oder auf einem Hof bei Nossen. Jeden Morgen, bevor es in die verschiedenen Gruppen ging, haben die Kinder sich über Freiheit und deren Grenzen ausgetauscht. "Freiheit ist, wenn ich auf einem Berg stehe", sagt ein Junge, während ein Mädchen sich frei fühlt, wenn sie draußen herumtoben und spielen kann.

Zum Abschluss der Ferienwerkstatt des neu gegründeten Vereins Kraftwerk Moritzburg zeigten die Kinder ihr Können.
Zum Abschluss der Ferienwerkstatt des neu gegründeten Vereins Kraftwerk Moritzburg zeigten die Kinder ihr Können. © Daniel Schäfer
In einem Theaterstück diskutierten die Schüler und Schülerinnen, was Freiheit für sie bedeutet.
In einem Theaterstück diskutierten die Schüler und Schülerinnen, was Freiheit für sie bedeutet. © Daniel Schäfer
Die Theatergruppe war eine von fünf Workshops.
Die Theatergruppe war eine von fünf Workshops. © Daniel Schäfer

Kraftwerk Moritzburg will weitere Projekte auf die Bühne bringen

Das Thema zog sich auch durch die Workshops, für die Kinder sich im Vorfeld angemeldet haben. So hat ein Kind etwa eine Skulptur getöpfert, die einen Delfin zeigt, der in einem Gefäß gefangen ist. Ein klarer Fall von beschränkter Freiheit. Kein Wunder, wenn so viel Müll im Meer herumschwimmt, erklärt die Künstlerin.

Den Keramikkurs hat Rebekka Helbig in ihrer Töpferwerkstatt im alten Ziegenstall geleitet. Im vergangenen Jahr hatte sie die Räume in Boxdorf eingeweiht. Die Ergebnisse des Keramik- sowie des Grafikkurses konnten die Eltern nach den Darbietungen von Theater-, Breakdance- und Musikgruppe anschauen. Dutzende Eltern folgten dem Angebot.

"Die Kraftwerkstatt wurde total toll angenommen", freut sich Helbig. Bei manchen Kursen gab es sogar eine Warteliste. Das Ferienangebot soll erst der Anfang sein. In Zukunft will der Verein sich weiter mit Kreativen in der Region vernetzen. Beispielsweise bietet Karl Helbig seit einem halben Jahr eine "Smalband" für Kinder ab acht Jahren an. Neu ist auch eine Feierabendband. Ein wichtiger Partner sei zudem die Kurfürst-Moritz-Schule, sagt Helbig. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit".