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Käthe-Kollwitz-Haus in Moritzburg erhält 100.000 Euro Förderung vom Freistaat

Am ehemaligen Rüdenhof in Moritzburg sollen Sanierungsarbeiten vorgenommen werden. Der Freistaat unterstützt das Projekt finanziell.

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Das Käthe-Kollwitz-Haus in Moritzburg, aufgenommen im vergangenen Jahr.
Das Käthe-Kollwitz-Haus in Moritzburg, aufgenommen im vergangenen Jahr. © Freundeskreis Käthe Kollwitz Mo

Moritzburg. Die Sanierung des Moritzburger Käthe-Kollwitz-Hauses soll vom Freistaat gefördert werden. Dazu überreichte Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) am Montag einen Förderbescheid über 100.000 Euro an die Vorstandsvorsitzende der Stiftung Käthe Kollwitz Haus Moritzburg Margitta Hensel, wie das Staatsministerium für Kultur und Tourismus mitteilte. Mit den Fördermitteln sollen umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen am Vorder- und Haupthaus vorgenommen werden.

"Das Käthe Kollwitz Haus hat eine besondere Bedeutung: Als Lebens- und Sterbeort der großen Grafikerin und Plastikerin und nun auch als Erlebens-Ort für die interessierte Nachwelt. Hoffentlich werden viele junge Leute im Rahmen des Kunst- und Geschichtsunterrichts den Weg hierhin finden", sagte die Ministerin. Die Baumaßnahme setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. Das Büro soll in das Erdgeschoss des Vorderhauses verlagert werden. Außerdem solle im Erdgeschoss ein museales Archiv entstehen. Die Verlagerung des Archivs soll vom Kulturraum kofinanziert werden.

Die Ausstellungsfläche soll zudem erweitert und baulich verbessert werden. Dazu zählt der Einbau einer Brandschutztür, die Installation von Rauchmeldern, der Einbau von Klimageräten sowie die Installation einer neuen Beleuchtungsanlage. Des Weiteren soll ein barrierefreier Zugang zum Museum in Kofinanzierung mit Fördermitteln des Kulturraumes eingebaut werden. Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen belaufen sich auf rund 140.500 Euro und werden gemeinsam vom Freistaat, dem Kulturraum und der Gemeinde Moritzburg finanziert.

Der ehemalige Rüdenhof ist der einzige authentische Aufenthaltsort der bedeutendsten deutschen Künstlerin des 20. Jahrhunderts, der Krieg und Zerstörung überstanden hat und heute noch öffentlich zugänglich ist. Es ist ein Ort, in dem sich Lebensspuren der Kollwitz befinden und der deutsche Geschichte erlebbar macht. Die bestehende Dauerausstellung zu Käthe Kollwitz wird im Obergeschoss in sechs Räumen gezeigt. Die ersten fünf Räume präsentieren wichtige Lebensstationen und bedeutende Arbeiten der Künstlerin. Der sechste Raum, ihr Sterbezimmer, widmet sich ihren letzten Lebensmonaten in Moritzburg. Die ständige Ausstellung zeigt neben ca. 30 grafischen Blättern und zwei Plastiken auch biografische Dokumente in Form von persönlichen Fotografien und Tagebuchauszügen.

Die Gemeinde brachte den "Rüdenhof" 1994 als Stiftungsvermögen in die Stiftung Käthe Kollwitz Haus Moritzburg ein. Bei der Sanierung, des Hauses achteten die Architekten und Denkmalpfleger besonders darauf, den Charakter des Hauses zu erhalten, den es in den Jahren 1944/45, also zum Zeitpunkt des Aufenthaltes von Käthe Kollwitz, hatte. (SZ)