Waldheim. Die Waldheimerin Kerstin Brix geht mit ihren beiden Hunden gern am Mühlgraben in Waldheim spazieren. Doch als sie an diesem Tag ihr Auto abstellt, will sie ihren Augen kaum trauen. Auf dem Hang, der zur Zschopau führt, liegen jede Menge Müllsäcke.

Diese Stelle sei nicht zum ersten Mal als illegaler Müllablageplatz genutzt worden, berichtet die Waldheimerin. „Am Mittwoch war noch alles sauber, doch schon am Donnerstag lag alles voll“, so Brix. Und weiter: „Die Natur ist hier so schön, ich kann nicht verstehen, dass sie derartig verschandelt wird.“ 

Offenbar handelt es sich um ganz „normalen“ Abfall. Verpackungen, die in die Gelbe Tonne gehören, sind ebenso dabei wie Säcke mit Essenresten. Auch ein Spannbettlaken wurde als Müllsack genutzt. Neben dem unschönen Anblick kommt hinzu, dass dadurch Ungeziefer angelockt wird.

Nicht nur in Waldheim, sondern im gesamten Landkreis Mittelsachsen gibt es immer wieder Probleme mit illegalem Müll: Knapp 23 Tonnen Sperr- und Hausmüll wurden im letzten Jahr einfach in die Landschaft gekippt und mussten durch den Landkreis entsorgt werden. Dazu kommen mehr als vier Tonnen gefährliche Abfälle wie Lacke und Asbest, außerdem zwei Autowracks und über 300 Autoreifen. 

29.000 Euro hat der Landkreis für die Entsorgung ausgeben müssen. Im Jahr 2018 betrugen die Kosten noch rund 20.500 Euro und das trotz eines leichten Rückgangs an illegalem Müll. Die Verursacher lassen sich nach wie vor nur selten schnappen und Gegenmaßnahmen zur Verhinderung von illegal abgelagerten Abfällen gestalten sich schwierig. 

„Felder oder Wälder lassen sich größtenteils nicht einzäunen“, teilt Cornelia Kluge von der Pressestelle des Landratsamtes mit. Stattdessen versuche es der Landkreis mit Verbotsschildern an beliebten Ablagestellen. Bei Missachtung droht ein Bußgeld von bis zu 100.000 Euro. Zurecht. Schließlich belastet illegal abgeladener Müll die Umwelt. (mit mgr)

Mehr aktuelle Nachrichten aus Döbeln und Mittelsachsen lesen Sie hier.