Bautzen
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Naturzentrale soll  besser informieren

Ab Januar soll es in Königswartha eine Koordinierungsstelle für die Arbeit der Naturschutzstationen im Kreis Bautzen geben. Profitieren können davon viele.

Von Kerstin Fiedler
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© Uwe Soeder

Bautzen. Das Image des Naturschutzes soll verbessert werden. Das ist eine Kernaussage, die Henriette Schindler vom Büro der Beigeordneten Birgit Weber trifft. Deshalb gab es im vergangenen Jahr viele Beratungen mit den vier Vereinen, die sich um den Naturschutz im Landkreis Bautzen kümmern. Das sind die Naturschutzstation und der Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte in Neschwitz, das Naturschutzzentrum Oberlausitzer Bergland und die Naturschutzstation Gräfenhain. Im Ergebnis soll es ab Januar 2020 eine Naturzentrale geben. Sitz soll Königswartha sein.

Sinn dieser Naturzentrale ist nicht nur die bessere Zusammenarbeit der Einrichtungen. Sinn ist es, die Informationen an den Bürger, wer sich in welchem Fall wohin wenden kann, zu verbessern. „Wir wollen die Naturschutzarbeit und Landschaftspflege transparenter machen“, sagt Henriette Schindler. Wenn jemand zum Beispiel einen Igel oder einen verletzten Vogel gefunden hart, kann er über diese Naturzentrale erfahren, an wen er sich wenden muss. Außerdem soll die Naturzentrale den Mitarbeitern in den Naturschutzeinrichtungen Arbeit abnehmen. Das beginnt damit, dass im ersten Jahr eine neue Internetseite aufgebaut werden soll. Auf der Internetseite sollen dann alle Links zu finden sein, die der Bürger braucht, um sich umfassend zu informieren. Die Arbeit der einzelnen Vereine wird vorgestellt. „Sie ist ja in vielen Fällen ähnlich, eben nur in jeweils einer anderen Region“, sagt auch Landkreissprecherin Frances Lein. Dennoch haben die Mitarbeiter auch ähnliche Sorgen, so zum Beispiel die Suche nach Fördermitteln für Projekte. Dabei soll der neue Mitarbeiter helfen. „Dennoch wollen wir mit dieser Stelle keine neuen Angebote schaffen, denn die vor Ort sind jeweils ausreichend“, sagt Henriette Schindler.

Die zweite Aufgabe des neuen Koordinators wird eine Bürger-Kontaktstelle sein, an die sich auch interessierte Betriebe oder Kommunen wenden können. Ein dritter Schwerpunkt wird die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. „Die muss einfach besser werden, damit das Interesse am Ehrenamt wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt wird“, so Frances Lein.

Wenn das Thema Naturschutz wieder mehr im Mittelpunkt steht, wird es auch mehr wahrgenommen. Deshalb soll der neue Koordinator eben auch Informations- und Netzwerkveranstaltungen organisieren. Begleitet wird die Arbeit von einem Gremium aus Vertretern der Naturschutzstationen und der Fachämter des Kreises wie zum Beispiel die Untere Naturschutzbehörde. „Deshalb müssen die Interessenten an dieser Stelle auch nicht unbedingt ein naturgebundenes Studium absolviert haben“, sagt Henriette Schindler. Der Kreis stellt sich eine Art Manager vor, der gut organisieren, verbinden und Arbeiten bündeln kann. „Dabei wäre eine gewisse Affinität zur Natur natürlich hilfreich“, schmunzelt Frances Lein. Wohl wissend, dass es eine sehr vielfältige und anspruchsvolle Arbeit wird. Dennoch hofft der Landkreis, dass sich auf die Ausschreibung für die Naturzentrale jemand meldet.

www.vogelschutzwarte-neschwitz.de/aktuelles.html