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Neue Interessenten für Mittelgasthof

Die Kommune Struppen könnte den seit Ende 2014 leer stehenden Gasthof verkaufen. Mit dem Saal hat sie jedoch andere Pläne.

Von Katarina Gust
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Seit über vier Jahren steht der Mittelgasthof in Struppen leer. Neue Investoren wollen das ändern.
Seit über vier Jahren steht der Mittelgasthof in Struppen leer. Neue Investoren wollen das ändern. © Foto: Daniel Schäfer

Wird im Mittelgasthof in Struppen bald wieder Essen serviert? Mehr als vier Jahre steht der Traditionsgasthof schon leer. Seit Ende 2014 versucht die Gemeinde Struppen, die Eigentümer des Gebäudes ist, einen Nachmieter zu finden. Bislang jedoch ohne Erfolg. Nun scheint wieder Bewegung in das Thema zu kommen. Denn laut Bürgermeister Rainer Schuhmann (CDU) gibt es Interessenten, die den Mittelgasthof nicht nur pachten, sondern kaufen wollen. „Die Vorgespräche sind sehr ermutigend“, sagt Schuhmann. Es zeichne sich eine Privatisierung ab. Wer sich für den Mittelgasthof interessiert, das behält die Kommune aber bislang für sich. Zu früh sei es, um konkrete Namen zu nennen. Außerdem hätte der Investor noch kein schlüssiges Nutzungskonzept vorlegen können. Und genau das verlangt die Kommune. Ohne Konzept kein Geschäft.

Unabhängig von den neuen Interessenten, hat Struppen inzwischen selbst eine Studie vorgelegt, die untersucht, wie der Mittelgasthof in Zukunft genutzt werden könnte. Ein Jahr lang arbeitet ein Planungsbüro an der sogenannten Machbarkeitsstudie. Die Ergebnisse wurden jetzt vorgestellt. Unter anderem wurde der Bauzustand betrachtet. Laut Planer sei der Grundriss unwirtschaftlich, das Haus schlecht gegliedert. Stellenweise müssten die Decken gestützt werden. Zudem sei die Heizungsanlage nicht zeitgemäß und die Sanitäranlagen unzureichend dimensioniert. Unterm Strich: Das Haus müsste grundlegend modernisiert und umgebaut werden.

Außerdem haben die Planer verschiedene Nutzungskonzepte präsentiert. Die erste Idee ist die Wiedernutzung des Hauses als Gaststätte. Dafür ist ein Gastronom nötig, der das Lokal wiedereröffnen will. Im Rest des Gebäudes könnte dieser zudem Ferienwohnungen oder Mietwohnungen einrichten. Ob dieses Konzept allein fruchtet, das sieht die Kommune jedoch skeptisch. In der Gastronomie sei die wirtschaftliche Lage aktuell nicht die beste. Es fehlen Fachkräfte. Als Beispiele nannte Schuhmann das Erbgericht und die Daubemühle in Lohmen. Beides Häuser, die viele Jahre funktionierten und plötzlich leer stehen.

Struppen favorisiert dagegen den zweiten Nutzungsvorschlag der Planer. Demnach könnte der Mittelgasthof zu einem Gesundheits- und Dienstleistungszentrum umfunktioniert werden. In dem Komplex könnten Räume für Physiotherapie, Fußpflege oder Ärzte entstehen. Auch ein Frisör könnte sich einmieten. Im Saal sei zudem genügend Platz, um Rehasport oder Seniorensport anzubieten.

Der Saal ist dabei der Dreh- und Angelpunkt. Denn für Struppen steht schon jetzt fest, dass er in kommunaler Hand bleiben soll. Der benachbarte Gasthof dagegen könnte auch verpachtet oder verkauft werden. „Der Saal soll für den Faschingsklub und den Jugendklub weiter nutzbar sein“, sagt Bürgermeister Schuhmann. Der Saal müsste dafür jedoch grundlegend saniert werden. Wie der Umbau aussehen könnte, auch das ist Teil der Machbarkeitsstudie. Die Planer schlagen beispielsweise vor, die Bühne im Saal neu zu platzieren. Außerdem müsste neue Technik angeschafft werden. Im Erdgeschoss sollen Räume für moderne Sanitäranlagen, die Haustechnik und eine Garderobe entstehen. Saniert die Kommune den Saal, könnte das Investoren anlocken.

Ob die Kommune tatsächlich in die Sanierung des Saals investiert, ist noch ungewiss. Einige Gemeinderäte befürchten, dass sich der Saal zu einer Kostenfalle entwickeln könnte. Andere sehen im Verkauf des Gasthofes ein Risiko. Der neue Eigentümer könnte sich an den weiter stattfindenden Veranstaltungen im Saal gestört fühlen. Bis zu den Sommerferien will Rainer Schuhmann nun erst einmal weitere Gespräche mit den Mittelgasthof-Interessenten führen. Bis dahin soll deren Nutzungskonzept vorliegen. „Der Gemeinderat kann die Ideen dann gut oder schlecht finden“, sagt der Ratschef. Er ist jedoch überzeugt, dass eine Verpachtung der Gaststätte nicht mehr zeitgemäß ist.

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