Tausende Autos fahren täglich am Kriegerdenkmal in Neueibau vorbei. Denn das steinerne Mahnmal steht mitten an der Kreuzung der Hauptstraße mit dem Abzweig nach Eibau. Wer sich Zeit nimmt und genauer hinsieht, wird jetzt an der Stelle eine Veränderung entdecken. Neben dem Kriegerdenkmal stehen links und rechts zwei neue Steintafeln. Darin eingemeißelt sind die Namen der Einwohner, die im Zweiten Weltkrieg gefallen sind. Bereits 1925 war in Neueibau ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs errichtet worden. Der Entwurf stammte vom Neueibauer Architekten Paul Brockelt, finanziert wurde es damals vom Fabrikbesitzer Lehmann, hat Dietmar Müller recherchiert.
Zur 300-Jahr-Feier von Neueibau vor fünf Jahren kam erstmals die Idee auf, den Gedenkstein mit zwei Ehrentafeln zu erweitern, erzählt Dietmar Müller. Er habe Studien zur Geschichte Neueibaus angestellt und dabei entstand die Idee, auch zwei Tafeln mit den Namen der Gefallenen Einwohner aus dem Zweiten Weltkrieg zu ergänzen.
Auf Müllers Vorschlag hin, übernahm die Gemeinde die Kosten dafür. Ein Steinmetz aus Großschönau fertigte die Tafeln an. Doch die Namen aller Gefallenen herauszufinden, war gar nicht so einfach, sagt Müller. Bis zum Ende des Jahres 1943 war das noch relativ leicht – in der Oberlausitzer Tageszeitung waren die Todesanzeigen veröffentlicht, so Müller. Leider gab es ab 1944 kein Papier mehr, und damit auch keine Zeitung. Die Kirche und das Standesamt halfen schließlich. So ist es nun gelungen, die Tafeln zu vervollständigen. Am 15. Februar sind sie nun feierlich enthüllt und eingeweiht worden. Pfarrer im Ruhestand Gotthilf Matzat sprach Worte des Gedenkens und Dietmar Müller informierte in einem kleinen Vortrag zur Geschichte des Ehrenmals.
Auch Angehörige von Neueibauer Gefallenen waren unter den Gästen zur Einweihung. Um die Pflege der Gedenkstätte wird sich nun der Förderverein der Ortsfeuerwehr Neueibau kümmern. (SZ)