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Neuer Vorstoß für vierspurige B178 

Die Interessengruppe hofft, dass die Lücke zwischen Nostitz und der A4 wegen des anstehenden Lausitzer Strukturwandels doch nicht bloß dreispurig geschlossen wird.

Von Thomas Mielke
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Bei Löbau ist die B 178 vierspurig. Die Lücke zur Autobahn soll nur dreispurig geschlossen werden.
Bei Löbau ist die B 178 vierspurig. Die Lücke zur Autobahn soll nur dreispurig geschlossen werden. © Archivfoto: Matthias Weber

Den anstehenden Strukturwandel in der Lausitz nimmt die Interessengruppe B178 zum Anlass, erneut für den vierspurigen Ausbau des Abschnitts von Nostitz bis zur Autobahn zu werben. "Wir brauchen eine Angebots- statt einer Bedarfsplanung", sagte IG-Sprecher Michael Hiltscher der SZ. Wenn sich Investoren, Forschungsinstitute, Ämter und andere Organisationen ansiedeln sollen, brauche es eine leistungsfähige Infrastruktur, die zum einen für die Ansiedlungswilligen einen Pluspunkt bei ihrer Entscheidung für die Region  darstellt und zum anderen den von ihnen erzeugten zusätzlichen Verkehr verkraftet. Die IG ist ohnehin davon überzeugt, dass sich der Verkehr auf der neuen B178 stärker entwickelt als die derzeitigen Prognosen sagen. Sie geht zum Beispiel davon aus, dass die Straße nach der Fertigstellung von mehr Pendlern zwischen den Oberzentren Dresden und Liberec (Reichenberg) genutzt wird. Sollte die Verbindung eines Tages sogar bis Cottbus verlängert werden und damit einen schnellen Autobahnanschluss nach Berlin erhalten, würde nach Hiltschers Ansicht die Zahl der Fahrzeuge auf der B178 nochmals deutlich steigen. 

Der anstehende Strukturwandel betrifft im Kern das Braunkohlerevier entlang der Landesgrenze Sachsen/Brandenburg. Ausgelöst wird er von der Energiewende, die vom Bund vorangetrieben wird, das Ende der Braunkohleverstromung und damit den Verlust von Tausenden Arbeitsplätzen in der Lausitz vorsieht. Im Gegenzug hat der Bund Milliardenhilfen für den Aufbau neuer Strukturen inklusive neuer Arbeitsplätze angekündigt. Betrachtet wird aber die gesamte Lausitz. Der Süden der Oberlausitz will und soll davon profitieren, weil ihm solche Hilfen bei seinem Strukturwandel vor reichlich 25 Jahren nicht gewährt wurden. Zumal die Veränderungen an der Landesgrenze bis weit in den Norden und Süden ausstrahlen.

Die B178n läuft von der Grenze zu Tschechien bei Zittau bis Löbau drei-, um Löbau und bis Nostitz vierspurig. Ursprünglich sollte die Lücke zur A 4 ebenfalls vierspurig geschlossen werden. Doch der Bau verzögert sich inzwischen um mehr als ein Jahrzehnt. Neue Prognosen für Nutzung der Bundesstraße rechtfertigen nach den derzeit gültigen  Vorgaben des Bundes keinen vierspurigen Ausbau, sodass das Vorhaben auf drei Spuren reduziert wurde. Vorgaben könne man aber auf politischem Weg ändern, wenn man wolle, so Hiltscher. 

Ob die Verlängerung der B178 in Richtung Cottbus überhaupt eine Chance auf Realisierung hat, soll eine vom Freistaat in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie zeigen. Laut Wirtschaftsministerium wird sie im Sommer vorliegen.

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