SZ + Sebnitz
Merken

Neustadt: Doch Chance für den Schnäppchenmarkt?

Im Rewe-Center ist noch ein Geschäft frei. Um dessen Zukunft streiten die Städte Sebnitz und Neustadt seit Jahren.

Von Anja Weber
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Jetzt könnte doch wieder Bewegung in das leer stehende Geschäft am Rewe-Center in Neustadt kommen.
Jetzt könnte doch wieder Bewegung in das leer stehende Geschäft am Rewe-Center in Neustadt kommen. © Steffen Unger

Schon zur Eröffnung des Rewe-Centers in Neustadt an der Dresdner Straße blieb ein Ladengeschäft leer. Und das ärgert so manchen Einwohner von Neustadt schon länger. Ein Schnäppchenmarkt sollte dort einziehen. Ist er aber nicht. Schuld daran waren die ehemaligen Sebnitzer Stadträte, die das verhindert haben. Deshalb kam das Thema auch immer wieder bei den Neustädtern auf den Tisch. Bürgermeister Peter Mühle (parteilos) konnte jetzt Neuigkeiten verkünden. Offenbar waren die Gespräche in der gemeinsamen Arbeitsgruppe mit der Stadt Sebnitz erfolgreich. "Die Sebnitzer haben zugestimmt, dass das dritte Geschäft belegt werden kann", sagte er vor wenigen Tagen. Jetzt ist der Bauherr, die Saller GmbH, wieder am Zug. Die Baugenehmigung müsste erweitert werden. Außerdem muss das Landratsamt als Prüfbehörde die neuen Unterlagen begutachten.

Doch was hat die Stadt Sebnitz eigentlich mit dem Rewe-Center in Neustadt zu tun? Die Ursache liegt einige Jahre zurück. Das Einkaufscenter hat eine Nutzfläche von 2.360 Quadratmeter. Neben dem Einkaufsmarkt hat der Textil-Discounter Kik eine Verkaufsfläche von 515 Quadratmeter. Ursprünglich sollte in das leere Geschäft ein Sonderpostenmarkt einziehen. Nach der Intervention der Städte Sebnitz und Stolpen generell gegen den Einkaufsmarkt und dessen Größe wurde durch die Genehmigungsbehörde, das Landratsamt in Pirna, noch vor dem Bau festgelegt, dass eben jene Fläche nicht an den Einzelhandel vermietet werden darf. Auch die Landesdirektion und die Industrie- und Handelskammer monierten damals die Größe der Verkaufsfläche.

Anfänglich ging der Bebauungsplan sogar von 3.500 Quadratmeter aus. Dies übersteige den Charakter eines Nahversorgers, hieß es in der Begründung. Generell befürchtete man negative Auswirkungen auf die Geschäfte in der Innenstadt und die anderen Einkaufscenter in der Umgebung. Denn auch von den Supermarktkonzernen Kaufland und Lidl kam Gegenwind. Beide Unternehmen hatten wegen ihrer eigenen Geschäfte Bedenken geäußert. Die Verkaufsfläche vom Rewe-Center wurde reduziert und letztlich musste das eine Ladengeschäft leer bleiben. Zugelassen waren hier nur Dienstleistungen wie etwa Friseur oder Physiotherapie. Die Eigentümer hatten aber niemanden aus der Branche gefunden, der sich hätte dort einmieten wollen. Also blieb alles beim Alten. Nun ist der Weg frei für eine andere Nutzung.