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Neustart für Sternekoch Stefan Hermann

Nach seiner Insolvenz geht es bergauf, und er hat ein neues Restaurant eröffnet. Es gibt noch mehr gute Nachrichten.

Von Julia Vollmer
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Stefan Hermann startet mit guten Aussichten ins Jahr 2019.
Stefan Hermann startet mit guten Aussichten ins Jahr 2019. © Christian Juppe

Zum Jahresende gibt es gute Nachrichten für Sternekoch Stefan Hermann. Seine Privatinsolvenz ist abgeschlossen, teilte das Unternehmen mit. Im Normalfall dauert so ein Verfahren drei bis fünf Jahre. Da aber seine Gläubiger einem sogenannten Insolvenzplan zugestimmt haben, konnte er es auf ein Jahr verkürzen. 

Im Dezember 2017, kurz vor Weihnachten, hatte er die private Zahlungsunfähigkeit anmelden müssen. Der Grund damals: Umsatzsteuer-Nachforderungen des Finanzamtes.

Für den 48-Jährigen beginnt 2019 damit deutlich unbeschwerter. Denn zu Ostern 2017 musste der Koch auch mit seiner Firma Insolvenz anmelden, um einen finanziellen Engpass zu überbrücken. Die unternehmerische Verantwortung blieb seitdem stabil in der Hand von Hermann und dem begleitenden Restrukturierungsberater Bruno M. Kübler.

„Die vergangenen eineinhalb Jahre waren nicht die einfachsten in meiner Karriere. Und obwohl ich sicherlich Fehler gemacht habe, bin ich heute stolz darauf, dass ich nicht aufgegeben habe und heute gestärkt aus der Situation herausgehe“, sagt er. 

Denn nun steht auch das Insolvenzverfahren seiner Firma kurz vor dem Abschluss, sagt seine Sprecherin Antje Baumann. Während des Verfahrens musste er keinen Mitarbeiter entlassen oder einen seiner Betriebe zu schließen.

Die Zeichen stehen dagegen eher auf Wachstum. Zum Bean&Beluga auf dem Weißen Hirsch und zum Williams im Staatsschauspiel kam vor Kurzem ein neuer Laden dazu. Sternekoch Stefan Hermann betreibt jetzt auch das Bistro Klara im Kleinen Haus auf der Glacisstraße. 

Denn neben einem gastronomischen Angebot vor, während und nach den Theateraufführungen bietet das Team um Hermann eine wöchentlich wechselnde Mittagskarte für die Mitarbeiter des Theaters und die Nachbarn der Inneren Neustadt an. 

Das Angebot gibt es auch in den Theaterferien. Wer mag, kann sein Mittagessen auch zum Mitnehmen bestellen – da das Bistro jedoch auf Einweggeschirr verzichtet, muss dafür ein geeignetes Gefäß mitgebracht werden.

Auch aus dem Bean&Beluga auf der Bautzner Straße gibt es Neuigkeiten. Die ehemalige Weinbar, die jetzt den Namen Hirsch32 trägt, wurde als Speiselokal für gutbürgerliche Küche mit schwäbischem Akzent ausgebaut.

Noch bis März lädt Hermann in die Winterlandschaft auf den Konzertplatz ein. Lange war die Location sein Sorgenkind. Doch mit der größeren Eislaufbahn und der Winterhütte für Familien- und Firmenfeiern konnte er seinen Umsatz steigern. 

Er bietet auf der Eisfläche regelmäßig einen Eislaufkurs mit der mehrfachen Sachsenmeisterin Patricia Kühne an. Sie bringt den Interessierten die Grundtechniken des Eislaufens sowie Tipps und Tricks zum sicheren Schlittschuhlaufen bei. Im Sommer verwandelt sich der Platz dann wieder in einen großen Biergarten.

Gute Nachrichten für Fans des Essengehens gab es in diesem Jahr auch vom Schillerplatz. Es geht nach der Insolvenz wie gehabt weiter in dem Traditionslokal Villa Marie. Die Gläubigerversammlung hatte einer Übertragung des Geschäftsbetriebes auf eine von Geschäftsführer Sebastian Roelke geführten Gesellschaft zugestimmt. Der Betrieb in den Restaurants Villa Marie und La Villetta in Striesen nebst Cateringservice läuft weiter.

Der Italiener am Blauen Wunder ist wegen seiner Lage und der Küche bekannt. 1994, nach einer kompletten Sanierung, eröffnete das Restaurant. Die Villa Marie hat rund 100 Sitzplätze auf zwei Etagen. Dazu kommen Plätze auf der Terrasse und im Garten und ein Séparée im zweiten Obergeschoss. 1996 kam das Laden-Bistro La Villetta in Striesen dazu.