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Nicht auf jeden Zug aufspringen

Der ehemalige Vorsitzender des Kreiselternrates Mittelsachsen, Peter Lorenz, über unterschiedliche Methoden, Lesen und Schreiben zu lernen.

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Peter Lorenz war bis vor kurzem Vorsitzender des Kreiselternrates Mittelsachsen.
Peter Lorenz war bis vor kurzem Vorsitzender des Kreiselternrates Mittelsachsen. © Archiv/Dietmar Thomas

Vor einigen Jahren haben flächendeckend alle sächsischen Grundschulen mit der Reichen-Methode begonnen, zu lehren, was in Elternhäusern zu Diskussionen und Entsetzen führte, weil Eltern nicht auf Quantität, also Geschwindigkeit und Effizienz, sondern auf Qualität Wert legen. Messbar war, dass der Zeitgewinn maximal zwei Monate beträgt, der Schaden durch peinliche Rechtschreibfehler ein Leben lang bestehen kann. 

Heute wissen wir, dass eine gute und saubere Handschrift und eine fehlerfreie Orthografie, trotz Computer – Rechtschreibprogramme, immer noch die Visitenkarte eines jeden Schulabgängers bei Eintritt ins Berufsleben ist und einmal falsch eingeprägte Wörter schwer korrigierbar sind. Das haben auch die meisten Grundschullehrer erkannt. Da die Beschwerden der Eltern deutlich zurückgingen, gehen wir davon aus, dass die Pädagogen nunmehr allein entscheiden, welche Lernmethode sie für die richtige halten.

Wir können froh sein, dass wir so viele besonnene, robuste und ehrgeizige Pädagogen besonders an unseren Grundschulen haben, die mit Berufsehre und Blick auf unsere Kinder nicht auf jeden Zug aufspringen, sondern sich einfühlsam und ständig evaluierend mit besten Konzepten auseinandersetzen. In den meisten Schulen werden vor Einführung jeglicher Konzepte die Meinungen der Eltern durch die Elternräte eingeholt, um gemeinsam den verbrieften Bildungs- und Erziehungsauftrag bestmöglich zu erfüllen.

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