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Niesky bekommt sein Schild an der Autobahn

Also doch: Nach Ablehnungen lohnt sich die Beharrlichkeit. Jetzt wird das Design entworfen. Wann es aufgestellt wird, steht aber noch nicht fest.

Von Carla Mattern
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Das Design für das Hinweisschild an der Autobahn wird erst noch entworfen. So sieht der SZ-Entwurf aus.
Das Design für das Hinweisschild an der Autobahn wird erst noch entworfen. So sieht der SZ-Entwurf aus. © Grafik: André Schulze

Aller guten Dinge sind drei, sagt man landläufig. Im Nieskyer Rathaus war es nach Ablehnungen schließlich der dritte Antrag, der nun akzeptiert wurde. Die Stadt Niesky will, was viele Städte und Regionen längst haben: touristische Hinweistafeln an der Autobahn. Damit soll für einen Besuch in Niesky geworben werden. Und zwar will die Stadt mit den Holzbauten der Moderne punkten.

Nieskys Vorreiterrolle im industriell gefertigten Holzhausbau ist längst unumstritten. Mit dem Museum Wachsmannhaus und seinem Holzhauspfad durch die ehemaligen Nieskyer Holzhaussiedlungen und den etwa einhundert noch immer gepflegten und bewohnten Holzhäusern der Firma Christoph& Unmack hat Niesky ein Pfund, mit dem die Stadt wuchern kann.

Aber für eine „Unterrichtungstafel über Landschaften und Sehenswürdigkeiten entlang der Autobahn“, so der sperrige Name für die braunen Schilder mit der weißen Schrift, wurde Niesky erst mal nicht für bedeutsam genug eingestuft. Mindestens 10 000 Gästeankünfte oder 25 000 Besucher müsse der Ort aufweisen, damit er ein touristisches Hinweisschild genehmigt bekommt, so die Begründung in dem Ablehnungsschreiben. „Wir wollen mit dem Schild den Tourismus ankurbeln, um irgendwann auf 25 000 Gäste zu kommen“, hatte die Nieskyer Oberbürgermeisterin Beate Hoffmann noch im Sommer 2018 erwidert und den nächsten Antrag formuliert.

Nun steht fest, dass sich die Beharrlichkeit gelohnt hat. Das Okay ist erteilt. Niesky darf ein Hinweisschild aufstellen. Leider nicht in beiden Fahrtrichtungen an der A 4 wie gewünscht, aber immerhin eins in der Fahrtrichtung Dresden nach Görlitz, so die Oberbürgermeisterin. Die Stadt werde jetzt das Design in Auftrag geben und dafür sorgen, dass das so umkämpfte Schild bald aufgestellt wird. Mit Kosten von etwa 7 000 Euro muss die Stadt rechnen. Als Schriftzug werde dabei nicht Wachsmannhaus stehen, kündigt Beate Hoffmann an, sondern „Holzbauten der Moderne“.

Schließlich spielt Niesky mit seinem Wachsmannhaus auch eine Rolle im Bauhaus-Jahr 2019, in dem Deutschland 100 Jahre Bauhaustradition feiert. Bei der dafür organisierten Grand Tour der Moderne ist Niesky einer der Bauhaus-Orte.