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Baugrundstücke am Sachsenweg sind verkauft

Die Stadt Niesky ist im Zugzwang. Jährlich kommen sieben Eigenheime dazu. Nun wird an der Unmackstraße für Bauland gesorgt.

Von Steffen Gerhardt
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In Niesky wird fleißig gebaut. Sieben Eigenheime kommen im Durchschnitt jährlich in der Stadt und ihren Ortschaften neu dazu.
In Niesky wird fleißig gebaut. Sieben Eigenheime kommen im Durchschnitt jährlich in der Stadt und ihren Ortschaften neu dazu. ©  Archiv/André Schulze

Der Wunsch, seinen Lebensmittelpunkt in Niesky zu haben, und zwar in den eigenen vier Wänden, ist ungebrochen. Bauland ist in Niesky begehrt und damit rar. Ausgewiesene Baugrundstücke sind schnell vergriffen, neue brauchen ihre Zeit.

Die fünf Bauplätze an der Martinstraße/Sachsenweg haben ihre Käufer gefunden, heißt es aus dem Rathaus. Die Fläche am Stadtausgang in Richtung Horka brauchte aber ihre Zeit, bis darauf Häuser errichtet werden dürfen. Bereits 2017 fasste der Stadtrat den Aufstellungsbeschluss für dieses Baugebiet. Fünf Jahre später werden die ersten Häuser stehen.

Zehn Bauplätze an der Unmackstraße

Solange soll es bei einem weiteren städtischen Baugebiet nicht wieder dauern. Die Stadt erschließt eine Fläche an der Unmackstraße. Was jetzt noch grüne Wiese ist, soll zum Bauland für rund zehn Wohngrundstücke werden. "Es handelt sich um ein Grundstück von rund 13.000 Quadratmetern, für das der Aufstellungsbeschluss bereits gefasst ist", erklärt Sachgebietsleiterin Barbara Giesel. Im ersten Halbjahr soll die Entwurfsplanung zu Papier und beschlossen werden.

Aber auch an der Unmackstraße grenzt Wald an das zu bebauende Gebiet. Waldabstände sind dort ebenso einzuhalten wie am Sachsenweg. Dort machte das Abstandsgebot der Planung einen Strich durch die Rechnung. Ursprünglich sollte Platz für acht Grundstücke sein. So einen Rückzieher will die Stadt an der Unmackstraße vermeiden. "Die genaue Anzahl an Grundstücken und ihre Größe können wir erst nach der Planung und der Anhörung sagen", fügt Barbara Giesel hinzu.

Große Nachfrage seit zehn Jahren

Der Bauboom brach in Niesky vor zehn Jahren herein. Während die Jahre zuvor nicht mal eine Handvoll Eigenheime in der Stadt und ihren Ortschaften hochgezogen wurden, so sind es seit 2012 durchschnittlich sieben bis acht Einfamilienhäuser die neu gebaut wurden. Aber auch hier schwanken die Zahlen. Während 2018 elf Häuser gebaut worden sind, waren es das Jahr darauf nur drei. Im vergangenen Jahr zählte die Stadt sechs genehmigte Bauanträge, das Jahr zuvor waren es sieben Anträge.

Ob es bei dieser Zahl auch in diesem Jahr bleibt, ist abzuwarten. Nachdem die Förderung für energieeffiziente Gebäude der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit diesem Jahr von der neuen Bundesregierung vorläufig gestoppt wurde, fällt es nicht wenigen Häuslebauern schwer, an ihrem Vorhaben finanziell festzuhalten. Aber nicht nur der private Bauherr ist davon betroffen, auch so mancher Investor.

Wohnungsbau an der Weintraube ruht

Der Baubetrieb Schur wollte nach dem Abriss der Gaststätte "Weintraube" seine Wohnhaussiedlung Sonnenweg erweitern. Von der Geschäftsführung heißt es jetzt, dass dieses Bauvorhaben zurückgestellt ist. Die Bundesregierung will die Förderung und gesetzliche Standards für den Wohnungsneubau neu ordnen. Bis dahin ist bei Schurs erst einmal Abwarten angesagt, bevor es in Niesky weitergeht.

Dass die modern zugeschnittenen Wohnungen in den Schur-Häusern begehrt sind, zeigt die volle Vermietung der Gebäude. Um dem Wunsch nach weiteren Wohnungen zu folgen, sollten weitere Häuser am Standort der ehemaligen "Weintraube" gebaut werden.

Junge Familien bevorzugt

Um die Bauplätze in Niesky möglichst gerecht zu vergeben, hat die Stadt im vergangenen Jahr ein Punktesystem eingeführt, dem jeder Bauantragsteller unterzogen wird. Junge Familien mit Kindern haben dabei die besten Chancen auf eine hohe Punktzahl. Die Stadt setzt aber auch auf ehrenamtliches Engagement wie in den Vereinen oder in der Feuerwehr.