Nieskyer Rathaus hat jetzt neue Notfallpläne

Die neue Oberbürgermeisterin von Niesky, Kathrin Uhlemann hat Notfallpläne für die Verwaltung erstellen lassen. Das teilt sie auf SZ-Anfrage mit. "Für den Fall einer Infizierung mit dem Coronavirus oder einer Quarantäne haben die Führungskräfte die Geschäftsprozesse dahingehend geprüft, ob sie der kritischen Infrastruktur zuzurechnen sind oder es sich um kritische Dienstleistungen handelt", sagt Kathrin Uhlemann.
Es sollten zuerst Vertretungsmöglichkeiten geprüft werden. Das könne auch bedeuten, dass beim Winterdienst Externe hinzugezogen werden müssen. Im Notfallplan seien auch deren Kontakte hinterlegt. Die externen Dienstleister seien teilweise auch in die Nutzung von Fahrzeugen der Stadt Niesky und alle Regelungen einzuweisen, um im Ernstfall handlungsfähig zu sein.
Geprüft wurden auch Geschäftsprozesse, bei deren Nichterledigung ein wirtschaftlicher Schaden droht. Auch hier wurden Vertretungen erst innerhalb der Sachgebiete, aber auch sachgebietsübergreifend gesucht und gefunden. "Die Führungskräfte haben Kriterien für die Prioritätensetzung bei der Aufgabenerledigung festgelegt", sagt sie. Vertretungen wurden eingewiesen, Zugänge zu Ordnern digital und physisch ermöglicht, einschließlich Weiterleitung von E-Mail und Telefon.
Bei der Frage der Aufrechterhaltung von Hort- und Kitabetrieb mussten individuelle Notfalllösungen gefunden werden. Wenn es in einer Kita aufgrund baulicher Voraussetzungen kaum vermeidbar ist, dass sich Gruppen begegnen, dann sei bei Personalengpass die Trennung der Gruppen und Erzieher nicht mehr sinnvoll. "Dann haben wir Gruppen zusammengelegt, oder Erzieher zwischen den Gruppen springen lassen, um den Betrieb möglichst lange aufrechterhalten zu können", so die Oberbürgermeisterin.
"Insgesamt muss ich sagen, dass die Erstellung von Notfallplänen für die Sachgebiete wohl erst etwas sonderbar anmutete", erklärt sie. Das Durchspielen von Personalengpässen habe aber auch jenseits von Corona dazu geführt, Prozesse und Prioritäten zu hinterfragen. Angewendet werden mussten die Pläne vorerst noch nicht.