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Warum Rothenburg weitere Anlagen für Photovoltaik ablehnt

Welche Flächen zur Nutzung der Sonnenenergie es in Rothenburg gibt. Was Hähnichen dazu sagt und ein möglicher Investor am Montag in Uhsmannsdorf.

Von Steffen Gerhardt
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Seit 2010 liefert die Anlage am Ortsausgang von Uhsmannsdorf Sonnenstrom ins Netz. In ihrer Nähe auf der anderen Straßenseite soll eine zweite Photovoltaikanlage gebaut werden, aber in fünffacher Größe.
Seit 2010 liefert die Anlage am Ortsausgang von Uhsmannsdorf Sonnenstrom ins Netz. In ihrer Nähe auf der anderen Straßenseite soll eine zweite Photovoltaikanlage gebaut werden, aber in fünffacher Größe. © André Schulze

Mit zwei bestehenden, am Flugplatz und in Uhsmannsdorf, und zwei in der Planung befindlichen Freianlagen für Photovoltaik sieht sich die Stadt Rothenburg für die Zukunft gut aufgestellt. Mehr soll es nicht werden, so die Meinung im Stadtrat.

Immer wieder kommt es zu Anfragen und Anträgen von Unternehmen, die auf Rothenburger Flur aus Sonnenenergie Strom machen wollen. So hatte der Stadtrat auf seiner Sitzung in dieser Woche darüber zu entscheiden, ob die Gesellschaft UKA Umweltgerechte Kraftanlagen mit Sitz in Meißen, weitere zehn Hektar mit Sonnenmodulen zubaut. Das Unternehmen ist bereits an einem Vorhaben in Steinbach beteiligt.

Vorgesehen ist eine Fläche zwischen Uhsmannsdorf und Spree, die bisher von der Landwirtschaft genutzt wird. Nach einer Vorberatung mit dem Ortschaftsrat Uhsmannsdorf, der dem Vorhaben ablehnend gegenübersteht, beschlossen die Rothenburger Räte, dem Aufstellen eines Bebauungsplanes nicht zuzustimmen.

Knappe Entscheidung in Hähnichen

Bereits im November berieten die Gemeinderäte in Hähnichen über das Vorhaben, da die Anlage auch das Gemeindegebiet berührt. Hier fiel die Entscheidung sehr knapp aus, mit einer Stimme mehr für eine Ablehnung. Bürgermeister Matthias Zscheile empfindet diese Entscheidung bedauerlich, würde doch die Photovoltaikanlage (PVA) zusätzliche Einnahmen in die klamme Gemeindekasse bringen. Zudem wäre es Land, dass sich umnutzen lässt. "Aber von diesem Argument ließen sich nicht alle Gemeinderäte überzeugen", so der Bürgermeister zur SZ.

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In Rothenburg orientiert sich die Stadtverwaltung auf das PVA-Feld zwischen Uhsmannsdorf und Dunkelhäuser. Dort sollen rund 26 Hektar bebaut werden. Projektentwickler ist das in Frankfurt/Main ansässige Unternehmen Enviria. Am Montag will die Firma ihre Pläne in einer Bürgerversammlung ab 17 Uhr in der UKC-Arena am Flachglaswerk in Uhsmannsdorf der Öffentlichkeit vorstellen.

Das zweite PVA-Feld wird bei Steinbach geplant. Es umschließt die Munitionsentsorgungsanlage und die Schäferei. Das ist ein Gemeinschaftsprojekt von der UKA Meißen Projektentwicklung und der Heim-Gruppe. "Sie wird an die 90 Hektar umfassen und erbringt eine voraussichtliche Leistung von 100 bis 120 Megawatt", sagt UKA-Unternehmenssprecherin Johanna Witt. Derzeit prüft das Landratsamt die Antragsunterlagen. Somit kann die Anlage pro Jahr rund 30.000 Drei-Personen-Haushalte mit Strom aus der Sonne versorgen. In Uhsmannsdorf werden es 10.000 Haushalte sein, die die Freiflächenanlage im Jahr beliefern kann.