Von André Schulze
Fast wie ein Geburtstagsgeschenk wirkte der Scheck der Sparkasse Oberlausitz/Niederschlesien, den am Montagnachmittag die Nieskyer Parkfreunde am Monplaisir erhielten. Vor 250 Jahren tauchte der Name Monplaisir zum ersten Mal auf einer Karte der Stadt Niesky auf.
Am Montag übergaben im Monplaisir Simone Mischke und Heike Kern von der Sparkasse eine Spende an die "Geschichtsfreunde Niesky". Die lose Gruppe aus ehrenamtlichen und Freizeit-Historikern kann sich über 1.480 Euro freuen. Die Summe stammt aus dem Verkauf des jährlichen Kundenkalenders der Sparkasse von der Filiale Niesky und der mobilen Filiale.
Der Übergabeort ist eng mit der geplanten Verwendung des Geldes verbunden. Neben vielen Projekten rund um die Geschichte der Stadt Niesky liegt der Schwerpunkt des Engagements der Parkfreunde auf dem Park selbst. Denn ein "Vergnügen", auf den die französische Übersetzung des Namens verweist, war der Park lange Jahre nicht.
Doch seit sich Anfang 2017 die Stadträte Gabriele Beinlich (CDU) und Lothar Halke (Bürgerbewegung) verbündeten und den Entschluss fassten, Nieskys grüne Lunge wieder instand zu setzen, ist viel passiert. Ursprüngliche Wegführungen wurden freigelegt, Wildwuchs und Totholz beseitigt, historische Gedenksteine wieder zur Geltung gebracht.
"Wir haben durchgehalten", sagt Thomas Penk, der für die Geschichtsfreunde den Scheck entgegennahm. "Die Spende der Sparkasse zeigt auch, dass der Monplaisir sich wieder etabliert hat. Das sehe ich schon als Erfolg."
Zweimal pro Jahr treffen sich die Mitstreiter zu einem Arbeitseinsatz, bei dem sie über den harten Kern hinaus bis zu 50 Mitstreiter begrüßen können. Nächstes Ziel: Der Informationspfad soll überarbeitet werden. Im Moment bieten nur einfach laminierte Schilder Informationen. "Aber wir arbeiten an Kunststofftafeln auf dauerhaften Pfählen", berichtet Thomas Penk. "Darauf sollen auch QR-Codes, die zu einer Internetseite mit noch mehr Informationen leiten." Dann könnte man bei einem Spaziergang mit einem Smartphone viel Wissenswertes erfahren.
Auch Nieskys Oberbürgermeisterin Beate Hoffmann zeigt sich zufrieden: Die Stadt als Pächter des Parks befürworte die Aktivitäten, die die alte Schönheit wieder herstelle. Zumal der Monplaisir eng verbunden ist mit der Stadtgeschichte von Niesky, das ursprünglich eine Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine war.
Beate Hoffmann sowie die Geschichtsfreunde hoffen, dass die alte Verbindung zwischen Nieskyer Jugend und dem Park aufgefrischt werden kann. Hatten einst die Knaben des Pädagogiums den Park angelegt, so gilt er jetzt schon im Sommer als beliebter Treffpunkt der Jugend. Die Geschichtsfreunde wären aber froh, wenn sie dabei nicht nur Müll hinterlassen würden, sondern eben auch bei den Einsätzen mithelfen. "Die Jugend müssen wir noch animieren", sagt auch Nieskys Oberbürgermeisterin.
Eine Chance, den Nieskyer Park ins Rampenlicht zu rücken, könnte die Teilnahme an der MDR-Aktion "Frühlingserwachen" bieten. Niesky ist als einer der drei Teilnehmer für diesen Wettstreit nominiert und will mit einem Großeinsatz im Monplaisir den Sieg davontragen. Allerdings hat der MDR den Wettstreit für dieses Jahr coronabedingt erneut abgesagt und Niesky damit auch aufs neue Jahr vertröstet.