Selbst eine Gruppe Bewohner des Rothenburger Martinshofes ließ es sich nicht nehmen, am Reformationstag zum Pokalspiel zwischen Eintracht Niesky und Dynamo Dresden zu fahren. Nach dem Motto "Wenn Dynamo um die Ecke spielt", machten sie sich mit ihren Betreuern auf den Weg nach Niesky.
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Das taten viele Fußballfans. Bis aus Dresden und Leipzig reisten sie an, mancher fuhr schon morgens um 7 Uhr los, um rechtzeitig vor dem Anpfiff um 13 Uhr am Ort des Geschehens zu sein. Die 4.000 Karten für die Partie in Niesky waren bereits Wochen vor dem Anpfiff ausverkauft, die Eintracht hätte gut und gerne doppelt so viele Tickets an den Fan bringen können.
Sie alle erlebten das erhoffte Fußballfest, von dem nicht nur Fußball-Niesky noch lange reden wird. Weniger wegen der 0:8-Niederlage. "Das war heute zweitrangig", postete die Nieskyer Eintracht gleich nach dem Spiel. Zumal die Nieskyer Fans ihrer Mannschaft bescheinigten, sich gut verkauft und alles gegeben zu haben. Vor allem Torwart Aleksander Sobczak konnte sich gegen die Dresdner auszeichnen.
Vielmehr begeisterte alle die entspannte Atmosphäre im Stadion. Wie unterschiedlich es bei Fußballspielen zugehen kann, machte unfreiwillig auch die Konferenz-Liveschalte des Mitteldeutschen Rundfunks von den Pokalspielen in Riesa und Niesky deutlich. Während die Partie in Riesa unterbrochen werden musste und die Kameras zeigten, wie schwer geschützte Polizisten versuchten, Fans von Erzgebirge Aue wieder vom Spielfeld auf die Ränge zu bewegen, sodass das Spiel erst nach 30 Minuten wieder angepfiffen werden konnte, gab es aus Niesky nur schönste Fußballbilder.
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So fiel auch das Fazit der beiden Mannschaften einstimmig aus. "Was für ein herrliches Fußballfest im Dynamoland Niesky. Alles friedlich, kein Stress, einfach top", hieß es auf der Facebook-Seite von Dynamo Dresden. Und Eintracht Niesky postete: "Das hat unfassbar viel Spaß gemacht und wird noch dauern, bis wir das verarbeitet haben." Und dass sich die Dynamo-Spieler nach dem Spiel so viel Zeit nahmen, um wirklich auch den letzten Autogramm-Wunsch zu erfüllen, kam bei Groß und Klein besonders gut an. (SZ)