Niesky
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Französische Karatekas lehren Nieskyer Kampfsportler

Für drei Tage waren die Karate-Experten jetzt in Niesky zu Gast. Schon seit 2006 besteht die deutsch-französische Karate-Freundschaft.

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Gladys und Bernard Mathieu (vorn) führen den richtigen Körpereinsatz beim "Vorwärtstritt"  während des Karate-Lehrgangs in Niesky vor.
Gladys und Bernard Mathieu (vorn) führen den richtigen Körpereinsatz beim "Vorwärtstritt" während des Karate-Lehrgangs in Niesky vor. © 1. Nieskyer Karateverein "Nippon

„Man muss nicht verrückt sein, um unser Karate auszuüben, aber es kann nicht schaden…“, scherzte der pensionierte Anglistikprofessor Bernard Mathieu (79) am Rande des Wochenendlehrgangs vom 22. bis 24. September in Niesky. Für den reiste er mit seiner Frau Gladys (69) von Reims in Frankreich nach Niesky. Seit 2006 bereichern die beiden Karate-Experten mit ihrem Wissen und Können die Übung der Nieskyer Kampfkünstler. Das teilt Henning Wittwer vom 1. Nieskyer Karateverein "Nippon Niesky" mit.

Dank ihres gemeinsamen Lehrers, Mitsusuke Harada MBE (1928–2021), konnte sich diese besondere deutsch-französische Karate-Freundschaft entwickeln. Harada selbst lernte und vermittelte einen alten, noch von modernem Wettkampfdenken freien Stil, der seit 2002 auch in Niesky heimisch wurde. Kenner der Szene wissen, dass Haradas Karate deutschlandweit allein in Niesky zu finden ist, was vielleicht tatsächlich ein wenig „verrückt“ erscheinen mag, so Wittwer.

Ausgesprochen durchdacht führten die zwei Gastlehrer durch die vier Trainingseinheiten von je zwei Stunden, für die neben Teilnehmenden ab 15 Jahren aus Niesky und Umgebung und sogar eine Karateka aus Brüssel anreiste. Als wäre ihnen ihr Alter egal, wirbelten die Franzosen mit gewichtigen Tritttechniken, auf denen diesmal ihr Hauptaugenmerk lag, durchdringenden Fauststößen und sicheren Annahmen durch die Turnhalle der Nieskyer Oberschule.

Dabei beließen sie es nicht bei Vorführungen und Erklärungen, sondern mischten sich munter unter die Nieskyer Karate-Enthusiasten, wodurch das Lernen und Üben für alle noch packender und aufschlussreicher wurde. Trotz der verschiedenartigen Techniken, so betonte Bernard Mathieu unter anderem, bliebe der zugrundeliegende Körpereinsatz stets derselbe. Neben dem Training stand eine gemeinsame Wanderung in den Königshainer Bergen auf dem Programm. Gladys Mathieu lobte am Ende das hohe technische Niveau sowie die traute Atmosphäre im Nieskyer Verein und versprach gemeinsam mit ihrem Gatten einen weiteren Besuch im nächsten Jahr.