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Opfer des Coronavirus: Trauer um Musiker

Zwei weitere prominente Künstler sind an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Kollegen und Fans trauern um Adam Schlesinger und Ellis Marsalis.

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US-Musiker Adam Schlesinger ist nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Er wurde nur 52 Jahre alt.
US-Musiker Adam Schlesinger ist nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Er wurde nur 52 Jahre alt. © Richard Shotwell/Invision/AP/dpa

Los Angeles. Erneut sind zwei prominente Künstler nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Der US-Musiker Adam Schlesinger, der auch als Filmkomponist bekannt wurde, starb im Alter von 52 Jahren, wie sein Anwalt Josh Grier laut der "New York Times" und dem Magazin "Rolling Stone" am Mittwoch mitteilte. 

Auch der US-amerikanische Jazzpianist Ellis Marsalis aus New Orleans starb an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19, wie sein Sohn Branford Marsalis am Mittwoch nach Angaben der "New York Times" mitteilte. Er wurde 85 Jahre alt. 

Der Emmy- und Grammy-Preisträger Schlesinger war zuletzt in einem Krankenhaus an ein Beatmungsgerät angeschlossen. "Schrecklich traurig heute", schrieb Oscar-Preisträger Tom Hanks auf Twitter:

Ohne Schlesinger und dessen Lied "That Thing You Do!" hätte es Playtone nie gegeben. Hanks verwies damit auf seine Produktionsfirma Playtone, die er 1998 gegründet hatte. Zuvor hatte Hanks als Regisseur und Drehbuchautor die Komödie "That Thing You Do!" gedreht. Der gleichnamige Hitsong brachte Schlesinger 1997 eine Oscar-Nominierung ein. Hanks und seine Frau Rita Wilson waren kürzlich selbst an Covid-19 erkrankt, haben sich inzwischen aber erholt. 

Schlesinger spielte in den Bands "Ivy" und "Fountains of Wayne" mit. Der gebürtige New Yorker komponierte die Musik und Songs für zahlreiche Film- und Fernsehserien, darunter die Romantikkomödie "Mitten ins Herz - Ein Song für dich" (2007) mit Hugh Grant, die Fernsehserie "Crazy Ex-Girlfriend" und die Sesamstraße-Produktion "Elmo the Musical".

Ellis Marsalis, Musiker und Jazzpädagoge aus New Orleans, starb an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19.
Ellis Marsalis, Musiker und Jazzpädagoge aus New Orleans, starb an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19. © Sophia Germer/AP/dpa

Neben Hanks drückten viele Fans und Kollegen in den sozialen Medien ihre Trauer aus. "Ich war ein riesiger Fan von Fountains of Wayne", schrieb "Guardians of the Galaxy"-Regisseur James Gunn auf Twitter. Die Todesnachricht sei herzzerreißend. "Am Boden zerstört", teilte Schauspielerin Fran Drescher mit. Sie werde Schlesinger vermissen. "Wie schrecklich, ihn mit 52 durch das Virus zu verlieren", schrieb Bestseller-Autor Stephen King. 

Weitere prominente Corona-Opfer

Den Jazzpianisten Ellis Marsalis würdigte die Bürgermeisterin von New Orleans, LaToya Cantrell, als "Legende" und "Ikone". Der Familienpatriarch hatte sechs Kinder, darunter den Saxofonisten Branford Marsalis und den Jazz-Trompeter und Komponisten Wynton Marsalis. Ellis Marsalis wurde 1934 in New Orleans (Louisiana) geboren. Er brachte sich schon als Kind Klarinette und Klavierspielen bei. Er trat in Clubs auf, spielte in Bands, studierte Musikerziehung und unterrichtete Jazzmusiker wie Harry Connick Jr. und Terence Blanchard. In seinem Namen wurde in New Orleans 2011 die Konzerthalle Ellis Marsalis Center for Music eröffnet.

Nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sind in den vergangenen Wochen bereits mehrere prominente Künstler gestorben. Darunter waren der Afro-Jazz-Star Manu Dibango (86), der US-Dramatiker Terrence McNally (81), der New Yorker Film- und Theaterschauspieler Mark Blum (69), der britische Star-Wars-Schauspieler Andrew Jack (76), der US-Musiker Alan Merrill (69, "I Love Rock 'n' Roll"), der US-amerikanische Countrysänger Joe Diffie (61) und der italienische Architekt und Designer Vittorio Gregotti (92). (dpa)