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Pflichttermin für Dampflok-Fans

Die Eisenbahnfreunde Oberlausitz haben ihr Schmuckstück flottgemacht - und gehen damit am Wochenende auf Sonderfahrt.

Von Tilo Berger
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Die Löbauer Dampflok auf Lastprobefahrt mit einem Holzzug.
Die Löbauer Dampflok auf Lastprobefahrt mit einem Holzzug. © Stephan Klein

Löbau/Bautzen. Zum ersten Mal seit gefühlten Ewigkeiten zeigt das druckfrische Jahresprogramm der Ostsächsischen Eisenbahnfreunde auf seiner Titelseite wieder eine Dampflok. „Wir freuen uns riesig, dass wir unsere Lok zurückbekommen und wieder auf Strecke schicken können“, sagt der Vereinsvorsitzende Alfred Simm. Ende 2018 hatte der Verein die rund 70 Jahre alte Maschine der Baureihe 52 zur Wiederflottmachung ins Dampflokwerk der Deutschen Bahn nach Meiningen geschleppt. Da stand sie bereits fast zwei Jahrzehnte auf dem Abstellgleis – ihre Betriebsgenehmigung war längst erloschen. 

Jetzt, nach der Rundum-Kur in Meiningen, ist wieder Feuer unterm Kessel. „Vor einigen Tagen absolvierte die 52 ihre ersten Lastprobefahrten“, berichtet Alfred Simm. Dabei ging es mit einem Holzzug von Bad Salzungen nach Eisenach und mit einem Güterzug im Schlepp zurück. Dampflokfans entlang der Strecke hat’s gefreut – doch problemlos verliefen die Fahrten nicht. „Die Treibstangenlager sind heiß gelaufen", sagt Alfred Simm. Auch bei weiteren Probefahrten sei das passiert. Allerdings sei es völlig normal, dass bei solchen Fahrten vor der Auslieferung noch Störungen auftreten.

Zeit zum Schauen und Fotografieren

Am Freitagabend erwartet der Verein sein runderneuertes Dampfross zurück im Löbauer Lokschuppen. Und am Sonnabend wollen die Eisenbahnfreunde ihr Schmuckstück zeigen und touren dabei mit ihrem Sonderzug kreuz und quer durch die Oberlausitz. Dieser hält am Nachmittag auch in Bautzen und Bischofswerda. In der Kreisstadt soll der Sonderzug laut Fahrplan um 14.44 Uhr ankommen. 

Dann haben Eisenbahnfans rund eineinhalb Stunden Zeit zum Schauen und Fotografieren, bis der Zug um 16.13 Uhr weiter dampft nach Bischofswerda. Dort startet er um 16.43 zurück nach Löbau, mit kurzem Zwischenstopp in Bautzen. Am Sonntag pendelt der Zug dann zwischen Löbau, Zittau und Großschönau.

Am Karfreitag geht der Dampf-Sonderzug wieder auf Tour – zu den traditionellen Osterrundfahrten durch die frühlingshafte Oberlausitz. In den vergangenen Jahren zog diesen Zug immer die vereinseigene Diesellok. Der Dampf der runderneuerten Lokomotive zieht sich durch das ganze Jahresprogramm der Eisenbahnfreunde. 

Zu den Maschinenhaustagen, die in diesem Jahr am 9. und 10. Mai stattfinden, schickt der Verein das Dampfross auf Parallelfahrt von Löbau nach Görlitz und zurück. Parallelfahrt heißt, es fahren zwei Züge nebeneinander, die sich zur Freude vor allem von Fotofans unterwegs immer mal gegenseitig überholen. Den zweiten Zug zieht eine Diesellok.

Große Aktion zum Tag des offenen Denkmals

Ein wahres Dampfspektakel plant der Verein zum Tag des offenen Denkmals am 13. September. Da soll die 52 am Bautzener Bahnhof direkt neben ihrer stillgelegten „Schwester“ parken. Die Museumslok stand seit 1988 vor dem Bahnhof, ehe sie 2017 in einer spektakulären Aktion auf die gegenüberliegende Seite wechselte. Bis zum 13. September hoffen die Eisenbahnfreunde, bei der Erhaltung der stillgelegten Lok etwas voranzukommen. Das Denkmal braucht nämlich ein Wetterschutzdach und eine Beleuchtung, vor allem aber frische Farbe.

Zu den Vereins-Sonderfahrten dieses Jahres gehören eine Tour am 19. September nach Grimma und eine Adventsfahrt am 28. November ins weihnachtlich geschmückte Annaberg-Buchholz. Am Tag darauf zuckelt der Adventssonderzug dann durch die Sächsische Schweiz, und am 5. Dezember pendelt er mit dem Nikolaus an Bord zwischen Löbau, Bautzen und Ebersbach.

Mehr Informationen und Buchungen: www.osef.de

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