Ein mit 1.950 Eiern bunt bestückter Apfelbaum steht seit dieser Woche wieder im Garten von Daniel Range in Niederoybin. Am Montag hat er sich zunächst mit Vater Matthias an die Arbeit gemacht, später kam noch Mutter Susanne zur Hilfe. "Eine spontane Entscheidung, denn das Wetter war so schön", sagt sie. Von 8 bis 17 Uhr verbrachte die Familie mit dem Schmücken, wobei sich Schaulustige am Gartenzaun einfanden und die drei bei der Arbeit auf der Leiter fotografierten.

Schließlich ist der Oybiner Eierbaum jedes Jahr aufs Neue ein Blickfang für Einheimische wie auch Touristen des Ortes. "Die Leute fragen auch schon danach", berichtet die 66-Jährige. Um die Jahrtausendwende startete die Tradition, deren Anfänge bei Daniels Oma Erna und deren Mann liegen. Mit 200 Eiern begann das Ehepaar einmal, im Laufe der Zeit kamen immer mehr dazu. Dann starb der Mann und seine Frau hörte auf, weitere zu kaufen. Das Schmücken aber führte sie mit der Familie fort. Am 8. November 2021 verstarb auch Oma Erna mit 85 Jahren. Auf der Todesanzeige war noch einmal ihr österlich geschmückter Baum abgebildet. Seither pflegt der Enkel das Grundstück, der dort wohnt. Und führt die Tradition mit seinen Eltern fort. "Das ist nicht nur Arbeit, man erfreut sich daran", meint die Olbersdorferin. "Erna bestimmt auch."

Doch immer wieder mal gehen Eier kaputt, weil Vögel darauf herumpicken und sie den Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Bei einigen der 1.950 Eier ist die Farbe verblasst. "Sie sehen nicht mehr schön aus", sagt Mutter Susanne. Doch aufgrund der Vielzahl fällt das bisher kaum auf. Und neue kaufen will die Familie nicht, auch wenn sie keine mehr auf Lager hat. Überhaupt lassen sich Ranges offen, ob sie weitermachen. Das soll von Jahr zu Jahr entschieden werden. Bis nach Ostern bleibt der Baum wieder geschmückt. Danach muss die Familie die Eier abnehmen, sonst werden die Blätter zu groß. (SZ)